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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

DOI Artikel:
Vogelmann, Albert: Die Bildhauer-Familie Paulus, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0143

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gewesten Kreutz 'Altar, In der hochsürsll.
siisstü Kirchen sein Enllenet Vnd Znem
diach fornien bis zum Aufmacken gebraucht
Worten Vnd Ans; Befelch Jhro hoch
Wirdtcn Vnd genaden Herrn Dechant
Vnd statthalter '): Ich Vnderschribner
Was dar Ahn Abgenig Auch Ney gemacht
Bor Mein Ver Dienst Wie folgt:
Erstlich einen Ncyen Engel Zne dem
Krntzifip
darnor.2 sl. 15 kr.
Jten, die Andere Dreh Engel Neu hend
Vnd sies; Vnd Etliche fligel gemacht. Auch
Unser lieben sranwen Vnd s. Johannes
singer. Anck Ein stnekh Ans gewandt
Vnd Wasen-) llnd sncS gemacht
darvor.2 fl. 12 kr.
Summa — 4 fl. 27 kr.
Ellwangcn, den 7. Februar!
T^niro 1693.
Ist mit dankh Melchior Paulus
bezalt. Bildhauwer."
Nach vier weiteren „Verzeichnissen" ans
den Jahren 1693 bis 1695 hat Melchior
noch 14 Gipsfignren um die Summe von
186 fl. geliefert, -woraus wir hervorheben:
Auf den Altar der Fürstensakristei vier
sitzende Engel ans „S)ps", jeder vom Sitz
2'/a Schuh gemacht ü 3 sl. 45 kr. Summe
15 fl.; ferner: Einen Engel Gabriel
9 Werkschutz hoch, „wie auch Unser liebe
Franc» mit samt dem Postament 9 Werk-
schuh" je 25 fl. zusammen 50 fl?)
V. Man kann nun fragen: Ist von
den anfgezählten Arbeiten des Johannes
Paulus und seines Sohnes Melchior in
der Kirche auf dem Schönenberg noch
etwas übrig, nachdem das Innere dieses
Baues am 22. April 1709 von, Feuer
verwüstet wurde? Die Antwort ist: Vom
Vater Johannes mehreres, von Melchior
wenigstens etwas. Es steht nämlich fest,
>) Johann Christoph von Trcstendvrf.
ch Nase» oder Boden, ans de», die Figuren
stehen.
-Y Bei allen Rechnungen ist der damalige,
durchschnittlich viermal niedrigere Preis der
Lebensbedürfnisse zn beachten. So kostete z. B.
ein Fnder (Wagenladnngl Brennholz nur I sl.
- - M- I. 71, eine Ä>ast Bier bald 2 bald 2 ' S kr.,
so das, ein Liter 3 bis 4 Ncnpsennige gekostet
hätte, eine Mast Wein l2 kr., so das; 1 Liter
ans 20 Pf. gekommen wäre. Für manche andere
Gegenstände sind die damaligen und die henligen
Preise nicht so sehr verschieden.

daß die lanretanische oder Gnadenkapelle
nebst den beiden anstoßenden Seilen,
kapellen und den beiden Sakristeien un-
versehrt geblieben ist. Sonach sind die
Verzierungen au den darin befindlichen
Betstühlen u. s. w. sicherlich dieselben,
welche Johannes P. geliefert hat. Des-
gleichen sind auf dem Altar der Fürsten
sakristei noch jetzt die oben genannten vier
sitzenden Engel zn sehen. Vom Hochaltar
wird berichtet, er sei bei dem Unglück
„nicht znsammengefallen". Allein es ist
schwer zn glauben, daß Gipsfignren —
und anderes hatte nach den Rechnungen
Melchior bisher nicht geschaffen — in der
Glnlhitze nicht eine Beschädigung sollten
erlitten haben, die einer Zerstörung
gleichkam.
Doch alsbald nach der Feneröbrnnst
wurde die Erneuerung des Gotteshauses
begonnen und nach der großen Inschrift
in der St. Jgnatinskapelle (ans der
Galerie hinter dem Hochaltar) im Jahre
1715 vollendet. Dabei wurde, wie der
Augenschein noch in unser» Tagen lehrt,
zwar an Schmuck nicht gespart, aber
doch in einem Punkte, nicht zum Nach-
teil des Geschmackes, eine Vereinfachung
vorgcnommen. Man brachte nicht wieder
den überreichen Stuck an, mit dem die
erste Kirche überladen war, wovon die,
allerdings mit großer Knnslfertigkeit anö-
gefnhrten Verzierungen an den Decken
der unverändert erhaltenen Seitenkapcllen
und der Sakristeien noch heute Zeugnis
ablegen.
ES sind jedoch sonst noch genug Ar-
beiten aus Melchiors Hand übrig. Zwar
finden sich die Rechnungen vom Jahre
1697 bis 1733, in welche Zeit ja auch
der Neubau der Kirche fällt, ans dem
Schönenberg nickt mehr vor.') Dagegen
berichtet der „Marianische Ehren- und
Gnadentempel"') im ersten Teil S 138:
„Auch wurden die Altäre mehrenteils durch
Beihilfe derjenigen, welche bei der ersten
Erbauung selbe verschafften, wieder anf-
gesnhrt."' Daß hiezu vor allen wieder
's Sollten sie vielleicht im Kgl. Filial-SlaatS-
arckiv zn Lndwigsbnrg cmfbewahrt sein?
-) „oder Beschreibung des ans dem Lchoncn-
berg nächst Ellwang stehenden sowohl kleinen
lanrelcinischen Kirchleins, als grvsten henlicheb
GvtteShnnscs" n s. w. 2 Teile. Ellwang
 
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