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Dr. Zimmermann: Eckmann's künstlerische Entwicklung.
OTTO ECKMANN—BERLIN. Gemälde: »Herbstliche Kastanien*.
sichtbare Verknüpfung mit diesen Elementen:
nach Eckmann's eignen Angaben ist es
Dr. Brinckmann, der Leiter des Museums
für Kunst und Gewerbe gewesen, der in ihm
durch den Hinweis auf die Kunst der Japaner
die dekorative Sprache zuerst gelöst hat.
Doch muss eben auch in diesem Falle die
hierfür geeignete aus der Hamburger Atmo-
sphäre gesogene Grundneigung latent schon
längst vorhanden gewesen sein.
Nicht bei seinen Kollegen, den Mit-
strebenden, fand Eckmann hierbei die An-
regung, die jeder am Beginn des künstler-
ischen Schaffens braucht. Die Hilfe musste
anderswo herkommen. Künstler hören im
allgemeinen nicht gern, wenn man bei ihnen
von fremden Anregungen spricht. Der
Stolz, der diesem Stand eigen, und das mehr
oder weniger Unbewusste des künstlerischen
Empfängnisses lassen sie nur zu leicht ver-
gessen, dass jeder ein Glied in einer grossen
Kette ist. Eckmann macht hierin eine Aus-
nahme. Als klarer Kopf, als starker Denker
ist er sich seiner inneren Entwickelung mit
seltener Deutlichkeit bewusst, kennt er genau
die Stellen, wo fremde Kräfte fördernd in
seine Entwickelung eingreifen. Nach eignem
Geständniss sind es in dieser Zeit die modernen
Holländer, namentlich Mauve, gewesen; als
Resultat entstanden eine ganze Reihe tief
und umfassend empfundener Stimmungsbilder,
vorwiegend Landschaften, meist etwas ernst
Dr. Zimmermann: Eckmann's künstlerische Entwicklung.
OTTO ECKMANN—BERLIN. Gemälde: »Herbstliche Kastanien*.
sichtbare Verknüpfung mit diesen Elementen:
nach Eckmann's eignen Angaben ist es
Dr. Brinckmann, der Leiter des Museums
für Kunst und Gewerbe gewesen, der in ihm
durch den Hinweis auf die Kunst der Japaner
die dekorative Sprache zuerst gelöst hat.
Doch muss eben auch in diesem Falle die
hierfür geeignete aus der Hamburger Atmo-
sphäre gesogene Grundneigung latent schon
längst vorhanden gewesen sein.
Nicht bei seinen Kollegen, den Mit-
strebenden, fand Eckmann hierbei die An-
regung, die jeder am Beginn des künstler-
ischen Schaffens braucht. Die Hilfe musste
anderswo herkommen. Künstler hören im
allgemeinen nicht gern, wenn man bei ihnen
von fremden Anregungen spricht. Der
Stolz, der diesem Stand eigen, und das mehr
oder weniger Unbewusste des künstlerischen
Empfängnisses lassen sie nur zu leicht ver-
gessen, dass jeder ein Glied in einer grossen
Kette ist. Eckmann macht hierin eine Aus-
nahme. Als klarer Kopf, als starker Denker
ist er sich seiner inneren Entwickelung mit
seltener Deutlichkeit bewusst, kennt er genau
die Stellen, wo fremde Kräfte fördernd in
seine Entwickelung eingreifen. Nach eignem
Geständniss sind es in dieser Zeit die modernen
Holländer, namentlich Mauve, gewesen; als
Resultat entstanden eine ganze Reihe tief
und umfassend empfundener Stimmungsbilder,
vorwiegend Landschaften, meist etwas ernst