Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (6.1900)

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Wettbewerb-Entscheidung: Tisch-Decken.

johannes hirt—worms, karlsruhe.

mag zu uns reden in unserer Sprache, in
den Formen-Ideen und den Formen-Schön-
heiten, die in tmserem Volks-Karakter unter
dem Einflüsse unseres Landes und Klimas
geboren sind. Zu uns spricht nicht die Iris
und der sengende, alles zarte Leben ertödtende
Sonnenlöwe — uns ist die Sonne die lieb-
liche Jugend, welche die schlummernde Erde
freundlich nach eisiger Winternacht wach-
küsst, uns ist die Natur herber, keuscher,
frischer, nicht ermattend, sondern anspornend
zum Schaffen. So erfassen wir nun anders
die Natur und die Menschen, und in diesen
Wurzeln, in der natürlichen Formensprache
der Heimath liegt das Gesunde der jung sich
bildenden Kunst. Und kennen wir erst unsere
Thiere, unsere Pflanzen genau, dann zeigt
sich von selbst der rechte Weg zum Stilisiren,
dem Zurichten der Natur für rein künstle-
rische Zwecke. — Marie Luise Becker—Berlin.

»Singende Knabent..

WETTBEWERB - ENTSCHEIDUNG
des Preis-Ausschreibens im Auftrage
der K. K. priv. Baumwollwaaren- Fabriken
Gebrüder Roscnthal zu Hohenems in Vorarl-
berg. — Das Preis-Ausschreiben war durch
unsere »Deutsche Kunst und Dekoration«
ergangen zum 10. April 1900. Verlangt
waren Entwürfe zu Tisch-Decken für Massen-
Erzeugung im Hand- und Maschinen-Druck
in höchstens 4 Farben auf weissem Grund.
Die zentrirten Muster sollten aus Füllung
und Bordüre bestehen. Ausgesetzt waren
3 Preise ä 150 Mk., 100 Mk. und 50 Mk.;
ferner waren Ankäufe ä 40 Mk. vorgesehen.
Das Preis- Gericht setzte sich zusammen aus
dem Herausgeber und der Redaktions-Kom-
mission der »Deutschen Kunst und Deko-
ration« und Herrn R. Roscnthal, welcher als
Vertreter der ausschreibenden Firma hinzu-
trat. Eingegangen waren insgesammt