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Philipp Vockerat:
franz metzner—berlin. »Märchen.« Tinten-Fuss.
Für die Welt-Ausstellung ausgeführt von der Kgl. Porzellan-Manufaktur—Charlottenburg.
DIE KOL. PORZELLAN=MANUFAKTUR AUF DER WELT=AUSSTELLUNQ.
Wir wollen nicht mehr darüber rechten,
dass es so gar lange gedauert hat,
bis sich die Kgl. Preussische Porzellan-
Manufaktur entschloss, an der lebhaften Be-
wegung Theil zu nehmen, die durch die all-
gemeine Umwälzung des Geschmacks und
des gesammten künstlerischen Betriebes seit
Jahren heraufgestiegen ist. Wir sind es
j. m. olbrich—darmstadt.
Wand-Leuchter.
leider in Deutschland gewohnt, dass man sich,
zumal in staatlichen Instituten, gegen »ver-
werfliche Neuerungen« — es gibt bei uns
Kreise, denen Neuerungen immer und unter
allen Umständen »verwerflich« erscheinen
— so lange sträubt wie nur irgend möglich.
Auch in diesem Falle war es nicht mehr
angängig, das Sträuben weiter fortzusetzen;
die Konkurrenz des Auslandes ward nicht
nur auf dem internationalen, sondern sogar
schon auf dem inländischen Markte bedenk-
lich, ja schlechthin gefährlich.
Doch wie gesagt, wir wollen nicht mehr
darüber rechten. Denn was so lange ge-
währt hat, ist wirklich gut geworden! Und
auf der deutschen Abtheilung der Welt-
Ausstellung hat die preussische Manufaktur
jetzt neben den altbekannten Rokoko- und
Empire-Mustern eine ganze Reihe kostbarer
Gefässe und Zierstücke neuen Stils aufge-
baut, die mit den älteren Fabrikaten in der
That kaum mehr etwas gemein haben.
Doch, was wichtiger ist: sie haben
auch mit den modernen Erzeugnissen der
anderen Porzellanfabriken nicht viel gemein,
sie stellen sich den überraschten Besuchern
als höchst interessante und durchaus origi-
nelle Arbeiten vor. Auch auf die Anlehn-
ung an Kopenhagen, die in Meissen ver-
Philipp Vockerat:
franz metzner—berlin. »Märchen.« Tinten-Fuss.
Für die Welt-Ausstellung ausgeführt von der Kgl. Porzellan-Manufaktur—Charlottenburg.
DIE KOL. PORZELLAN=MANUFAKTUR AUF DER WELT=AUSSTELLUNQ.
Wir wollen nicht mehr darüber rechten,
dass es so gar lange gedauert hat,
bis sich die Kgl. Preussische Porzellan-
Manufaktur entschloss, an der lebhaften Be-
wegung Theil zu nehmen, die durch die all-
gemeine Umwälzung des Geschmacks und
des gesammten künstlerischen Betriebes seit
Jahren heraufgestiegen ist. Wir sind es
j. m. olbrich—darmstadt.
Wand-Leuchter.
leider in Deutschland gewohnt, dass man sich,
zumal in staatlichen Instituten, gegen »ver-
werfliche Neuerungen« — es gibt bei uns
Kreise, denen Neuerungen immer und unter
allen Umständen »verwerflich« erscheinen
— so lange sträubt wie nur irgend möglich.
Auch in diesem Falle war es nicht mehr
angängig, das Sträuben weiter fortzusetzen;
die Konkurrenz des Auslandes ward nicht
nur auf dem internationalen, sondern sogar
schon auf dem inländischen Markte bedenk-
lich, ja schlechthin gefährlich.
Doch wie gesagt, wir wollen nicht mehr
darüber rechten. Denn was so lange ge-
währt hat, ist wirklich gut geworden! Und
auf der deutschen Abtheilung der Welt-
Ausstellung hat die preussische Manufaktur
jetzt neben den altbekannten Rokoko- und
Empire-Mustern eine ganze Reihe kostbarer
Gefässe und Zierstücke neuen Stils aufge-
baut, die mit den älteren Fabrikaten in der
That kaum mehr etwas gemein haben.
Doch, was wichtiger ist: sie haben
auch mit den modernen Erzeugnissen der
anderen Porzellanfabriken nicht viel gemein,
sie stellen sich den überraschten Besuchern
als höchst interessante und durchaus origi-
nelle Arbeiten vor. Auch auf die Anlehn-
ung an Kopenhagen, die in Meissen ver-