der Decke! Die grosse Zauberin, das Licht, hole
man von links und rechts herbei, schaffe Raum-
maasse, in denen der Mensch nicht zu ver-
schwinden droht. In Gedanken an ein schönes
weiches Lied oder einen herbkräftigen Helden-
sang, wähle man Kunstwerthe, harmonischen
Klängen gleich, die sich zu Akkorden ,und
Takten vereinen und unterstütze Gutes durch
Besseres; so mag ein Kunstwerk neben dem
anderen sich zu gemeinsamer hoher Wirkung
vereinen und Worte wie »hohe Kunst« und
»angewandte Kunst« werden aufhören, gegen-
seitig als Rangwerthe zu gelten. Zusammen
in einer baulichen Einheit, die eigentlich dem
Menschen als Umgebung entspräche, mag
sich dann Raum an Raum reihen, wie Sang
an Sang. Da wird es schön, da wird es
heiter und ernst zugleich, da bietet Freude am
Schönen die Farbe und Form. Edel und rein
stimmt sich der Mensch zu Edlem und Reinem,
das ihn umgibt. Viel Glück spinnt dort durch
Thür und Fenster, wo einfache Schönheit den
nüchternen Zweck adelt. Und so dem Be-
dürfniss folgend reiht sich Einheit an Einheit
zum einfachen Haus. Nicht zu jenem Haus,
das oft reich bemittelten zu Last und Aerger
wird, das vielleicht oft von aussen mit stummem
Staunen besehen durch lügnerisch seelenlose
Pracht das Innere fälschlich prägt. — Nein
zu jenem Hause, das durch inneres Em-
pfinden entsteht, das in seiner Einfachheit so
reich ist, viel stilles Glück in seinen Ecken
und Winkeln herbergt, so viel um endlos
daraus die goldenen Fäden der Wunsch-
losigkeit zu spinnen. In der Schaffung solcher
in sich abgeschlossener Kunstwerke, die mit
grösster Empfindung und Einfachheit einem
glücklichen Lebensprinzip zum Ausdruck ver-
helfen, musste die Kolonie ihren Zweck und
ihre Aufgabe finden. Ein weites bäum- und
blumenreiches Terrain, die Grossherzogliche
Mathildenhöhe, gibt den Plan. Oben am
man von links und rechts herbei, schaffe Raum-
maasse, in denen der Mensch nicht zu ver-
schwinden droht. In Gedanken an ein schönes
weiches Lied oder einen herbkräftigen Helden-
sang, wähle man Kunstwerthe, harmonischen
Klängen gleich, die sich zu Akkorden ,und
Takten vereinen und unterstütze Gutes durch
Besseres; so mag ein Kunstwerk neben dem
anderen sich zu gemeinsamer hoher Wirkung
vereinen und Worte wie »hohe Kunst« und
»angewandte Kunst« werden aufhören, gegen-
seitig als Rangwerthe zu gelten. Zusammen
in einer baulichen Einheit, die eigentlich dem
Menschen als Umgebung entspräche, mag
sich dann Raum an Raum reihen, wie Sang
an Sang. Da wird es schön, da wird es
heiter und ernst zugleich, da bietet Freude am
Schönen die Farbe und Form. Edel und rein
stimmt sich der Mensch zu Edlem und Reinem,
das ihn umgibt. Viel Glück spinnt dort durch
Thür und Fenster, wo einfache Schönheit den
nüchternen Zweck adelt. Und so dem Be-
dürfniss folgend reiht sich Einheit an Einheit
zum einfachen Haus. Nicht zu jenem Haus,
das oft reich bemittelten zu Last und Aerger
wird, das vielleicht oft von aussen mit stummem
Staunen besehen durch lügnerisch seelenlose
Pracht das Innere fälschlich prägt. — Nein
zu jenem Hause, das durch inneres Em-
pfinden entsteht, das in seiner Einfachheit so
reich ist, viel stilles Glück in seinen Ecken
und Winkeln herbergt, so viel um endlos
daraus die goldenen Fäden der Wunsch-
losigkeit zu spinnen. In der Schaffung solcher
in sich abgeschlossener Kunstwerke, die mit
grösster Empfindung und Einfachheit einem
glücklichen Lebensprinzip zum Ausdruck ver-
helfen, musste die Kolonie ihren Zweck und
ihre Aufgabe finden. Ein weites bäum- und
blumenreiches Terrain, die Grossherzogliche
Mathildenhöhe, gibt den Plan. Oben am