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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 6.1900

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Heft 8 (Mai)
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Ludwig Habich's Denkmal der Grossherzogin Alice
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https://doi.org/10.11588/diglit.6696#0118

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Ludwig Habich's Denkmal der Grossherzogin Alice.

T UDWIG HABICH, Mitglied
' der Künstler-Kolonie, ist aus
einer engeren Konkurrenz für ein
Denkmal der Grossherzogin Alice
von Hessen als Sieger hervor-
gegangen. Sein Entwurf, den wir
hier nach einer plastischen Skizze
wiedergeben, stellt einen Obelisken
mit dem Medaillon-Bildnisse der
verewigten Mutter des Gross-
herzoges Ernst Ludwig dar. Die
Basis ist als Brunnen gedacht.
Da das Denkmal in einer Höhe
von 17 Metern vor der Katho-
lischen Kirche zu Darmstadt,
gegenüber dem Neuen Palais auf-
geführt werden soll, war mit
Rücksicht auf den dahinter liegen-
den Haupt-Eingang der Kirche
die Wahl der schmalen Obelisk-
Form geboten. Ursprünglich
hatte der Künstler eine andere
Lösung vorgesehen und zwar eine
architektonisch - gärtnerische An-
lage, welche ihre Stelle im Garten
des mitten in der Stadt belegenen
Alten Palais finden sollte. Hierbei
war vorausgesetzt, dass dieser
Garten theils in eine kleine Villen-
Anlage, theils in öffentliche Er-
holungs-Plätze umgewandelt wer-
den soll. Inmitten derselben
hätte sich alsdann auf monumen-
talem Sockel die Statue, wie auf
dem von Habich und dem
Münchener Architekten Franz
Rank herrührenden Entwürfe
ersichtlich ist, erhoben. Ferner
wird noch in diesem Jahre das von
Habich geschaffene Sieges-Denk-

mal zur Erinnerung an das Jahr
1870-71 in Giessen enthüllt werden.
Den Lesern der »Deutschen Kunst
und Dekoration« ist dieses Denk-
mal durch die Reproduktion des
Modelles auf S. 392—393 des
I. Jahrganges bekannt geworden.
In dem gleichen Hefte, S. 386,
finden sich auch zwei Ansichten
nach Habich's »Flötenspieler«.
Ferner haben wir im Januar-Hefte
die Bronze »Badende« und die
Statuette »Althessischer Offizier«,
Ehrengabe des Darmstädter Leib-
garde - Regimenrs an die aus-
scheidenden Kameraden, vorge-
führt. Auch auf dem Gebiete
der Keramik und der dekorativen
Klein-Plastik ist Habich thätig
gewesen, worüber demnächst
Weiteres mitzutheilen wäre. Es
sei noch bemerkt, dass Habich
gegenwärtig mit den beiden acht
Meter hohen, nackten Kolossal-
Statuen, welche den Haupt-Ein-
gang des Arbeits - Hauses der
Kolonie flankiren, beschäftigt ist.
So wird denn Ludwig Habich's
Thätigkeit in der plastischen Aus-
schmückung der vom Grossherzoge
Ernst Ludwig begründeten Kunst-
Stätte in entscheidender Weise
zur Geltung kommen. Ludwig
Habich ist der einzige geborene
Darmstädter von allen Mitgliedern
der Kolonie und es mag ihm
Genugthuung bereiten, zur künst-
lerischen Verschönerung seiner
Heimath - Stadt Bedeutendes und
Bleibendes beitragen zu können.

LUDWIG HABICH —

DARMSTADT.

ALICE-DENKMAL.

ZUR AUSFUHRUNG
BESTIMMTER KON-
KURRENZ-ENTWURF.
 
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