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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 6.1900

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Heft 9 (Juni)
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Brües, Ernst: Das Kaiser Wilhelm-Museum und sein Wirken
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Schulze, Paul: Die Webekunst in Krefeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.6696#0143

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Faul Schutze—Krefeld: Die Webekunst in Krefeld.

w1lh. schroeder & co.—krefeld.

Begabung besonders auf dem Gebiete des
Buchschmuckes gezeigt. Durch ihre Unter-
richtsthätigkeit beeinflusst sie den Dilettantis-
mus im Sinne neuzeitiger Kunstauffassung.
Aus der jüngeren aufstrebenden Künstler-
schar sind noch IV. Birgels, J. Filters und
J. Thoeren zu nennen. Als Künstler der
belichteten Platte hat sich Otto Scharf
einen Namen gemacht. Besonders versteht
er es, die träumerische Melancholie der
niederrheinischen Bruchlandschaft mit ihrer
verschwiegenen Poesie auf die Platte zu
bannen. Es ist natürlich, dass die Leitung des
Museums sich bestrebt hat, bei der Heraus-
gabe von Jahresberichten, Katalogen und
Plakaten — zwei von diesen rührten von
Alfred Mohrbutter in Altona her — für die
neue Formensprache zu wirken. So hat das
Krefelder Museum sein Ziel verfolgt und
wenn es, trotz der verhältnissmässig kleinen
Mittel etwas gilt, und wenn es sich rühmen
darf, am linken Niederrhein mit unbestreit-
barem Erfolge für die neue Kunst Anhänger
geworben zu haben, so hat an diesem guten
Gelingen sein Leiter, Dr. Deneken, den
Haupt-Antheil. — Ernst Brües.

Kleider-Stoffe, Seide.

DIE WEBEKUNST IN KREFELD.

Sehr bescheiden sind die Anfänge, welche
die Weberei in Krefeld nahm. Es wird
berichtet, dass bereits im 15. und 16. Jahr-
hundert die Leinenweberei in dieser Stadt
und ihrer Umgebung betrieben wurde. Auch
Spuren der Tuchweberei lassen sich im An-
fange des 16. Jahrhunderts nachweisen, doch
kann von einer eigentlichen Webe-Industrie
um diese Zeit noch keine Rede sein. Wie
bis in neuere Zeit hinein noch theilweise,
lag auch damals Krefeld abseits vom Ver-
kehr und erst mit dem Beginne des 17. Jahr-
hunderts traten Bedingungen ein, welche
lebhaftere Geschäfts - Beziehungen zwischen
der Stadt und ihrer Umgebung ermöglichten.
Von grosser, man darf wohl sagen von
entscheidender Bedeutung für die Entfaltung
der Webeindustrie in Krefeld, war die Ein-
wanderung der Mennoniten daselbst. Durch
Fleiss, Umsicht und geschäftliches Geschick
wussten sie bald die vorhandenen Anfänge
einer Industrie auszudehnen und ihr geeig-
neten Absatz zu verschaffen. Im Jahre 1716
gab es in der Stadt 30 Leinenhändler und
Fabrikanten, die an 90 Weber beschäftigten.
Es werden unter den ersten Fabrikanten
genannt die Namen der Gebrüder Floh,
van Aacken, van Elten, Jentges und von Becke-
rath, sämmtlich Mennoniten.

Es lag nahe, dass das Blühen einer

1900. ix. 2.
 
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