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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 6.1900

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Heft 11 (August)
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Osborn, Max: Von der Welt-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6696#0279

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Dr. Max Osborn: Von der Welt-Ausstellung.

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begabte Führer der »Jugend-Gruppe«, lässt
in den entzückenden Malereien der Giebel-
felder die trauliche Stimmung der guten
alten Zeit wieder aufleben. Wenn die
Franzosen das Bildchen mit der Postkutsche
sehen (siehe Abbildung S. 539), die so schief
und gemächlich über die holperige Chaussee
rumpelt, wenn sie die alten Requisiten der
Romantik: den Lindenbaum, das stille
Haus am Wege, den Postillon entdecken,
werden sie wieder sagen, das sei »so deutsch«.
Das ist immer ein bischen ironisch gemeint,
aber in diesem Falle können wir es uns
ganz ruhig gefallen lassen. —

Neben den Deutschen und den Oester-
reichern treten die Skandinaven hervor.

Auch dort sind die Maler ins kunstgewerb-
liche Lager übergesiedelt. Alf Wallander
hat für Rörstrands Fayencen neue Modelle
geschaffen. Er hat, im Anschluss an ältere
nordische Motive, aber mit guten Variationen
im Sinne des Empfindens und der Ansprüche
unserer Zeit, Möbelstücke entworfen und Vor-
lagen für Wand-Teppiche geliefert. In der
Applikations-Stickerei zeichnen sich ein paar
Damen, vor allem Frl. Frykholm, Frl. Adel-
borg und Frl. Lönngren aus. Die moderne
Schlangenlinie ist in den neuen skandina-
vischen Arbeiten ein bischen eckiger ge-
worden. Die Van de Velde - Manier ver-
mischt sich organisch mit dem Runenstil.
Paris, Mitte Juni 1900. Dr. Max Osborn.

h. k. berlepsch und ch. hinne.

Ausgeführt von j. buyten söhne—Düsseldorf. —

Aus nebenstehendem Räume.
pariser welt-ausstellung.
 
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