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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 6.1900

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Heft 12 (September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6696#0323

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Von Marquis de la Marzeliere. Parts igoo.

587

Berühmtheit der Künstler, bezw.
»Sezessionisten« ausschlaggebend ge-
wesen zu sein, eine gewisse ge-
winnende Leichtfertigkeit, die sich
Französich immerhin besser macht,
als im ehrenfesten Deutsch unserer
heimischen Kunstrichter, die leider
zu einer ähnlichen Methode der Aus-
wahl neigen. Dem Werke sind 103
Gravuren beigegeben. Ein deutscher
Verlag von Rang würde sich mit
diesen in technischer Hinsicht jeden-
falls nicht zufrieden gegeben haben;
in Frankreich ist man genügsamer,
weil wohl die Reproduktions-Technik
dort nicht auf der Höhe der ersten
deutschen Anstalten steht. Von
lebenden Künstlern sind bei diesen
Abbildungen u. a. folgende vertreten:
Ferd. Keller, Albert von Keller,
Kampf, Prell, Lenbach, Schönleber,
Wenglein, Zügel, Knaus, Leibi,
Bartels, Kalckreuth, Vinnen, Macken-
sen, Menzel, Liebermann, Gabriel
Max, Gebhardt, Uhde, Böcklin,
Ktinger, Stuck, Sascha Schneider,
Thoma, Ludwig von Hofmann etc.
— Recht bedenklich sind einige
Quellen-Nachweise; so wird als Ver-
leger der »Jugend« ein gewisser
»Hertel-Munich« genannt. Einem
Kunst-Historiker sollte der Name
des Dr. Georg Hirth geläufig sein,
auch wenn er nicht speziell über
deutsche Kunst schreibt. Desgleichen
wollen wir dem gelehrten Pariser
Spezialisten für moderne deutsche
Malerei bei dieser Gelegenheit ver-
rathen, dass unsere -»Deutsche Kunst und
Dekoration«, nicht, wie er angiebt, mit den
»Fliegenden Blättern« zusammen in München
erscheint, sondern vielmehr in Darmstadt,
in der Residenz des Fürsten, der jüngsthin
durch Berufung einer Künstler-Gemeinde,
zu der auch zwei in Paris sehr wohl bekannte
Maler gehören, in bedeutsamer Weise in die
Entwickelung der modernen deutschen Kunst
eingegriffen hat, wovon auch in vielen Fran-
zösischen Journalen und Revuen mancherlei
zu lesen war. Sollte ein Autor, der eine

GEORGES DE FEDRE.

S. Bing,s »Art nouveau«

Kunst - Verglasung.
auf der Welt-Ausstellung.

Geschichte der neuesten deutschen Kunst
schreibt, das nicht eigentlich wissen?
ft

Architektonische Zeitbetrachtungen, ein
Umblick an der Jahrhundertwende von
Hermann Muthesius. (Berlin, bei Wilhelm
Ernst & Sohn 1900.) — Unser geschätzter Mit-
arbeiter, weist in dieser Festrede zur Schinkel-
feier in geistvoller Weise darauf hin, dass es die
vornehmste Aufgabe sein muss, die Archi-
tektur wieder auf den Platz zu stellen, der ihr
gebührt: nämlich mitten in die Kunst hinein!
 
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