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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 14.1904

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Jaumann, Anton: Die Gesetze des Mosaiks, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7009#0110

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A. faumann: Die Gesetze des Mosaiks:

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sammengesetzt werden ; und der Entwurf ist
dann ein der Technik gemäßer, wenn er gerade
darauf sich gründet. Es muss wesentlich
an ihm sein, dieses Gewimmel von fast un-
zählbar vielen Winzigkeiten. Nur in einer
solchen Technik soll er überhaupt möglich,
seine Schönheit auf anderem Wege gar nicht
darstellbar sein. Zur Berechtigung der Wahl
gerade dieser Technik genügt es nicht, dass
sie wegen ihrer Wetterfestigkeit für praktisch
vorteilhaft befunden wurde,
sondern eine Notwendigkeit,
hervorgehend aus innerer
Verwandtschaft, musste auf
sie hinweisen. Mag sonst
der Maler noch so lobens-
würdig handeln, wenn er
kleine Flächen negiert, um
grosse zu bekommen und
durch wuchtige Einfachheit
zu wirken; in unserem Fall
gilt nun einmal das Gegen-
teil: Gut ist nicht das Ein-
fache, Grosse, sondern die

Häufung von vielen, in ihrer Verschieden-
heit und Selbständigkeit deutlich hervor-
tretenden Einzelheiten. Eine gewisse Bunt-
heit gehört zum Mosaik; denn wollten wir
eine grosse Fläche mit zwei, drei Farben
und wenigen grossen Formen bedecken,
wozu wäre dann diese Unsumme von
Steinchen nötig? Aus ihrer Notwendigkeit
aber folgt erst ihre Berechtigung. —

(Schluss im Juni-Heft.)

Architekt E. Beutinger—darmstadt u. heilbronn. Aus dem Wohnzimmer des Künstlers.

ausgeführt von K. zeyher Si co.—mannheim. .1 (vergl. s. 460.)
 
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