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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 14.1904

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Pforzheimer Fein-Metallarbeiten auf der Welt-Ausstellung St. Louis
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https://doi.org/10.11588/diglit.7009#0149

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500 Pforzheimer Fein-Metallarbeiten auf der Welt-Ausstellung St. Louis.

PROF. HANS CHRISTIANSEN — DAKMSTAÜT.

Ktinstverglasuvg: Lebensfreude. Attsf.: H. Hahn — Frankfurt a. M.

Pforzheimer Fein-Metallarbeiten a. d.Welt-Ausstellung St. Louis.

Eine korporative Vertretung der Pforz-
heimer Kunstindustriellen in St. Louis
ist unterblieben, da bei den gegenwärtigen
Zollverhältnissen kaum eine Möglichkeit ge-
schäftlichen Erfolges vorhanden ist. Dagegen
haben sich einige, an der dortigen Kunst-
Gewerbeschule als Lehrer tätige Künstler
zusammengetan, um im Anschluss an den
Badischen Kunst-Gewerbeverein an einer
kleinen Anzahl von Stücken zu zeigen, was
in Pforzheim, das so verschrieen ist als Her-
stellungsort billiger und minderwertiger
Massenware, in künstlerischer Arbeit zur Zeit
geleistet werden kann.

Wie die Abbildungen zeigen, handelt es
sich dabei meist um Schmuckstücke. Unter
diesen wiederum fällt der Löwenanteil der
Ausführung in Silber zu. Das ist nicht etwa,
wie man wohl meinen könnte, deswegen der
Fall, um die Sache billiger zu machen,
sondern es sind dabei wesentlich künstlerische
Erwägungen maßgebend gewesen. Der

moderne Künstlerschmuck ist hauptsächlich
auf das Silber angewiesen, während das Gold
einen verhältnismäßig geringen Anteil daran
hat. Das liegt wohl zum Teil am Material
selbst; das Silber eignet sich für eine breite
und grosszügige Behandlung, wie sie unserer
neuen Kunst im Blute liegt, unzweifelhaft
besser als das Gold. Aber es sind doch auch
die Verkaufsverhältnisse, die hier wesentlich
mitsprechen. Dasjenige Publikum, welches
für den Vertrieb von feinem Goldschmuck
hauptsächlich in Betracht kommt, ist eben
nur in Ausnahmefällen für moderne Orna-
mentik, für moderne Auffassung zu haben.
Das ist merkwürdig — und bedauerlich —
aber es ist so, wenigstens jetzt noch. Hoffent-
lich ist auch hier bald eine Wendung zu
verzeichnen. Bezüglich des Steinmaterials
ist für die abgebildeten Stücke zu bemerken,
dass entweder Türkisenmatrix, das Mutter-
gestein des echten Türkis, eine hellblaue
Gesteinsart mit bräunlicher oder schwärzlicher
 
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