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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 14.1904

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Vollmar, H.: Deutsche Frauenkunst in St. Louis
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https://doi.org/10.11588/diglit.7009#0213

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564

H. Vollmar—Berlin:

PLAKAT: M.
M. V. HENDEL.

LENT. NOTEN-SCHRANKCHEN : FR. V. FALKENSTEIN. WANDSCHIRM
DECKE: C. V. SIVERS. TEPPICH, KERAMIK U. PORTIERE : M. KIRSCHNER

überraschend harmonisch ist. Ihr grosser
grün polierter, mit geschmiedeten Messing-
beschlägen gezierter Schrank, dessen beide
Türen alles zuschliessen, was eine nicht allzu
verwöhnte Frau an Wäsche und Kleidern
braucht, ist eine der zweckmässigsten Ein-
richtungen dieser Art. In gleicher Weise
praktisch sind Marie Kirschners lenkbare
Bücherständer, welche bei vielen geistig
Schaffenden längst Heimatsrecht haben. Für
den Damen - Schreibtisch, der sich durch
Drehung der schmückenden Bronzegalerie
und Herausschieben der Platte zu einem
Tisch für Mappen und Kunstblätter erweitern
lässt, hat sie eine neue anmutige Lösung
gefunden; auch die Stühle, Sophas, Nähtische
und Schränkchen, letztere in diskreter Weise

durch Intarsien belebt,
welche aus der Künst-
lerin Werkstatt hervor-
gingen , zeichnen sich
durch Sachlichkeit der
Konstruktion u. Eleganz
der Formensprache aus.
— Auf demselben Ge-
biet, dem der Möbel-
Industrie, sind übrigens
noch eine Reihe anderer
verdienstvoller Namen
zu nennen. Lina Krauses
Bücher- und Kunst-
schrank mit dem ver-
schiebbaren geschmack-
voll gestickten Vorhang,
hat ebenso wie ein von
ihr geschaffner Teetisch,
ganz besondere Vorzüge.
Frau von Falkensteins
graues eichenes Noten-
schränkchen mit Be-
schlägen von mattem
Silber, ist hübsch im
Aufbau und praktisch
in der Gliederung; der
Teetisch und Stuhl von
M. v. Buddenbrock mit
seinen Intarsien (blühen-
des Kressengezweig)
ladet förmlich zum Aus-
ruhen ein und von
M. Vorbergs tuchbezogenem grauen Lehnstuhl
lässt sich das gleiche sagen; dass auch die
Farbenwahl eine überraschend vornehme ist,
erhöht noch den Wert dieser hübschen Tischler-
arbeiten. Die Landschafterin Hanna Mehls
hat übrigens einen besonders bequemen
Schreibstuhl erdacht und E. Dillmanns
dos-ä-dos von rotbraunem Holz kann nur
gelobt werden. Ilse Schütze hat den Bieder-
maierstil mit vielem Glück für ihr Büffet
verwendet. Den oberen Teil, ein gegliedertes
Wandbrett mit den Silhouetten eines jungen
Paares, gab die Künstlerin zur letzten Weih-
nachtsmesse des Vereins, dort erwarb ihn
sofort die deutsche Kaiserin, nun nahm Ilse
Schütze diesen gediegenen Aufbau für ein
Büffet, dessen Proportionen ihr sehr gut
 
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