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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 14.1904

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Klein, Rudolf: Die Internationale Kunst-Ausstellung in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.7009#0242

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Die Internationale Kunst-Ausstellung in Düsseldorf.

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Janssen und Deußer verfolgen rein malerische
Prinzipien in ihren letzten Bildern, doch sind
diese begabten Künstler noch nicht zu jener
Reinheit in der Farbe vorgedrungen, die ich
ihnen wünschen möchte, und die sie zweifels-
ohne noch erwerben werden, da sie die Not-
wendigkeit erkannt haben und sich darum
mühen. Unter den minder zahlreichen Por-
träts fiel mir besonders das der Helene von
Beckerath auf, das eine scharfe Karakteristik
und Geschmack in der Farbe zeigt. Dabei
möchte ich, da ich von der Künstlerin sonst
noch nichts gesehen habe, im Lob nicht zu
weit gehen, kann man doch und zwar
nirgends häufiger wie in Düsseldorf, die Er-
fahrung machen, dass heute dieser ein gutes
Bild malt und kaum wieder, oder auch um-
gekehrt. Da gibt es z. B. in Düsseldorf einen
Maler namens Matschass, der immerzu die
schauderhaftesten Soldatenbilder malte, und
mit einmal gibt der Künstler jetzt eine
hübsche kleine Landschaft, die gar nichts
mit seiner früheren Produktion gemein hat.
Das gleiche sehen wir bei einem Maler

namens Kiederich, er zeigt ein Soldatenbild
und daneben eine Landschaft mit Staffage,
die weit besser ist und auf einen ganz anderen
Autor raten lässt! Von den älteren Land-
schaftern der jüngeren Generation geben sich
Dirks und Hermans diesmal unvorteilhaft,
während Liesegang einen neuen erfolgreichen
Aufschwung nimmt. Unter den jüngsten
Landschaftern fällt Ackermann auf mit einem
frischen und farbigen Bild, an das man viel-
leicht Hoffnungen knüpfen kann, wenn der
junge Maler fleissig arbeitet und sich in
strenge Selbstzucht nimmt. Auch Hardt
fällt angenehm auf als ein bewegliches Talent,
das sich nicht auf einen Ton und ein Motiv
beschränkt. Desgleichen Hambüchen, Westen-
dorp und Hünten. Von Figurenmalern ist noch
besonders auf die Lithografieen von Heinrich
Otto und Schönnenbeck zu verweisen. —
Während in Berlin und München sich die
ältere und jüngere Generation auf getrennte
Säle verteilt, ist dies heute in Düsseldorf
nicht der Fall. Es ist die ältere Malerei nur
durch ein paar Namen vertreten, unter denen

A. RIABÜSCKIN—ST. PETERSBURG.

Russischer Nationaltanz.
 
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