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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 14.1904

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Schulze-Köln, Otto: Reform des Zeichen-Unterrichts
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https://doi.org/10.11588/diglit.7009#0265

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Otto Schulze—Köln:

vollsten Sympathien entgegenbringen, dass
wir aber auf der anderen Seite nicht damit
zurückhalten können, hier offen zu erklären,
dass der »Verein deutscher Zeichen-Lehrer«
an seinem eigenen Organismus mit Reformen
beginnen müsste, und das für alle jene Maß-
nahmen die in die Öffentlichkeit dringen,
ja zu deren Vorführung die Öffentlichkeit
einschliesslich hoher und
höchster Behörden ge-
laden wird. Hierbei muss
entschieden die Höchst-
leistung einer solchen
Körperschaft zum Aus-
druck kommen. So müss-
ten künftig die Ausstel-
lungen sorgfältiger zu-
sammengestellt werden,
um mehr gute als ab-
schreckende Beispiele zu bieten. Auch die
zu haltenden Vorträge müssten zuvor einer
Kommission zur Prüfung unterbreitet werden.
Längstbekannte, ja lange bekämpfte Me-
thoden bilden kein Vortragsthema in solcher
Tagesordnung. Knapp sachliche Vorträge,
grössere Debatten, Vorführung der neuesten,
auf Grund der begonnenen Reformen er-
zielten Schüler-Leistungen durch sorgfältige
Vorprüfung, beschränkte Zulassung aller
Lehrmittel und Modelle für den Zeichen-

Unterricht. Damit dürften derartige Aus-
stellungen wesentlich gewinnen.

Auch folgende Anregung verdient viel-
leicht grössere Beachtung. Bekanntlich
leiden die Klassen aller Volks- und Mittel-
schulen an Uberfüllung, und diese macht
sich namentlich beim Zeichen - Unterricht
lähmend bemerkbar, denn gerade hier ist
ein Einzel - Unterricht
mehr als in allen andern
Fächern geboten, um den
modernen Reform - Be-
strebungen den Boden be-
reiten zu helfen. Eine
Teilung der Klassen vor-
zunehmen, ist schon des
öfteren vorgeschlagen,
wozu natürlich, weil am
nächstliegendsten, sehr
wenig Scharfsinn gehört — damit wäre der
Sache an sich aber nicht nur sehr wenig,
sondern auch schlecht gedient, und das ganz
abgesehen von der Raum- und Mehrkosten-
Frage. Wir möchten vorschlagen, jedem
Zeichen-Lehrer, der in seiner Klasse mehr
als 25—30 Schüler oder Schülerinnen hat,
einen Assistenten zu stellen, der sich allen
seinen Anordnungen mithelfend anpasst und
im wesentlichen Aufsichts- und Ordnungs-
dienst versieht, so dass der Zeichen-Lehrer

JUDITH KLAUSNER
BERLIN.

ILLUSTRATIONEN
ZU GEDICHTEN DER BIBEL.
 
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