DOI article:
Zimmermann, Ernst: Fotografie auf der Dresdner Kunst-Ausstellung
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.7009#0336
Die Fotografie auf der Dresdner Kunst-Ausstellung.
687
wilhelm weimer-darmstadt.
Schwestern-Gruppe.
die Unkunst aus einem Gebiete scheiden,
das ihrem Gegenteil durchaus dienstbar zu
machen ist. Dazu wird hoffentlich die
Dresdner Ausstellung ihr Teil mit beitragen.
Freilich auf diesem Gebiet gibt es noch
die grössten Feinde der modernen Kunst-
fotografie zu überwinden, das Gros der Berufs-
fotografen selber, die in diesem Übergang
ihres bisher noch technisch-handwerklichen
Faches zu einem künstlerischen nur eine
Vermehrung der Arbeit, ja selbst ein Infrage-
stellen ihrer Befähigung zu ihrem Berufe
erblicken. Die gewiss nicht unberechtigte
Furcht vor Misserfolgen lässt die meisten an
der gewohnten unkünstlerischen Arbeitsart,
bei der sie doch ihr Auskommen fanden,
krampfhaft festhalten; doch hier braucht nur
das Publikum zu wollen und die, die ihm
dienen, werden ihm folgen und dann erst
wird die Kunst sich ein Gebiet erobert
haben, das ihm bisher so gut wie ganz ver-
loren gegangen war. — ernst Zimmermann.
1904. III. 7.
687
wilhelm weimer-darmstadt.
Schwestern-Gruppe.
die Unkunst aus einem Gebiete scheiden,
das ihrem Gegenteil durchaus dienstbar zu
machen ist. Dazu wird hoffentlich die
Dresdner Ausstellung ihr Teil mit beitragen.
Freilich auf diesem Gebiet gibt es noch
die grössten Feinde der modernen Kunst-
fotografie zu überwinden, das Gros der Berufs-
fotografen selber, die in diesem Übergang
ihres bisher noch technisch-handwerklichen
Faches zu einem künstlerischen nur eine
Vermehrung der Arbeit, ja selbst ein Infrage-
stellen ihrer Befähigung zu ihrem Berufe
erblicken. Die gewiss nicht unberechtigte
Furcht vor Misserfolgen lässt die meisten an
der gewohnten unkünstlerischen Arbeitsart,
bei der sie doch ihr Auskommen fanden,
krampfhaft festhalten; doch hier braucht nur
das Publikum zu wollen und die, die ihm
dienen, werden ihm folgen und dann erst
wird die Kunst sich ein Gebiet erobert
haben, das ihm bisher so gut wie ganz ver-
loren gegangen war. — ernst Zimmermann.
1904. III. 7.