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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 15.1904-1905

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Pietsch, Ludwig: Das Hohenzollern-Kunstgewerbehaus - Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.7137#0184

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Das Hohenzollern- Kunstgewerbehaus—Berlin.

gewerblichen Sammlungen machen. Selbst
das Londoner South - Kensington - Museum
hat mehrere, besonders ausgezeichnete Ar-
beiten aus Hirschwalds Werkstätten erworben.

Der Begründer des Kunstgewerbe-Hauses
hat auf seinen häufigen ausgedehnten Reisen
zum Zweck des Studiums der Ausstellungen,
der kunstgewerblichen Leistungen fremder
Länder und der Heranziehung immer wieder
neuer Erzeugnisse, die Beobachtung zu
machen geglaubt, wie sehr — im Vergleich
zu den darin viel vorgeschritteneren englischen
und französischen — seitens der deutschen
Kunstgewerbetreibenden ihre wirtschaftlichen
und handelspolitischen Interessen vernach-
lässigt würden. Auf seine Anregung hat
sich, um hier Abhilfe zu schaffen, 1892 der
Fachverband für die wirtschaftlichen Inter-
essen des Kunstgewerbes gebildet, in dem
Hirschwald als Schriftführer tätig ist und
durch Vorträge und literarische Beiträge für
die »Mitteilungen«, die Zwecke des Verbandes

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wirksam zu fördern bestrebt ist. — Von
Beginn an hatte Hirschwald sich das Ziel
gesteckt, durch das von ihm begründete
Institut in unserem Publikum die damals
noch ziemlich geringe Teilnahme und das
Verständnis für das Kunstgewerbe zu er-
wecken, den Geschmack dieses Publikums
zu bilden, dessen Aufnahmefähigkeit zu
steigern und das heimische Kunstgewerbe
mit Rat und Tat zu fördern. Wer könnte
bestreiten, dass diese Bestrebungen während
dieses Vierteljahrhunderts von schönem Er-
folge gekrönt worden sind? Vieles hat sich
in dieser Zeit geändert, manches hat sich
ganz unerwartet reich entwickelt, und wenn
Hirschwald von seiner Schöpfung heute be-
hauptet, dass ihr an Umfang und Bedeutung
keine zweite der Gattung hier oder anders-
wo gleichkommt, so darf er das mit der
ruhigen Gewissheit aussprechen, von Nie-
manden der Übertreibung geziehen werden
zu können. Professor ludwig pietsch.
 
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