Hans Thoma.
«IS THOMA-KARLSRUHE. »BERNAU, DES KÜNSTLERS HEIMAT« 1906. BESITZER: KUNSTSALON-SCHNEIDER—FRANKFURT.
lieh ins Bild gesetzte Staffagen die Landschaft
wieder in ein anderes Gebiet, oft ist's aber
auch nur ein stilles, tiefinnig gefaßtes Stück
Natur, das er mit der ganzen Liebe seines Her-
zens erfüllt. Wenn man in einem so reichen
Lebenswerke überhaupt das Eine gegen das
Andere abwägen darf, so möchte man doch
wohl sagen, daß Thoma's höchststehende Werke
auf dem Gebiete der Landschaft zu suchen sind.
Da bleibt kein Wunsch und kein Rest, das ist
ganz reine und große Kunst! Und es existieren
viele, viele Bilder Thoma's von dieser Höhe.
Eine überaus fruchtbare Tätigkeit hat der
Künstler dann noch auf den Gebieten der Ra-
dierung und der Originallithographie entfaltet,
deren Wirkungen er in der mannigfachsten Art
abwandelte. Er schuf mehrtönige Blätter, hat
andere ganz übermalt, zum Teil mit Gold ge-
höht und Manches mit dem ausgesprochenen
Zweck geschaffen, Kunst ins Volk zu tragen.
In dem schon erwähnten „Immerwährenden
Bilderkalender", der vor etlichen Jahren heraus-
kam und dessen Bilder Motive aus Thoma's
ganzer Schaffenszeit aufweisen, läßt sich so
recht erkennen, wie er den Begriff Volkskunst
meint. Bei diesen Arbeiten kommt denn auch
der Poet in sinnigen Versen zur Geltung und
daneben der Philosoph, der gerne hinter den
Vorhang der materiellen Welt guckt. Der Maler,
der Poet und der Denker Thoma — die sind
eben nicht zu trennen, die Dreie sind Einer
und wer diese Dreieinheit nicht verstehen kann,
wird auch den Wert dieser ganzen Kunst nicht
einsehen lernen!......... fritz v. ostini.
«IS THOMA-KARLSRUHE. »BERNAU, DES KÜNSTLERS HEIMAT« 1906. BESITZER: KUNSTSALON-SCHNEIDER—FRANKFURT.
lieh ins Bild gesetzte Staffagen die Landschaft
wieder in ein anderes Gebiet, oft ist's aber
auch nur ein stilles, tiefinnig gefaßtes Stück
Natur, das er mit der ganzen Liebe seines Her-
zens erfüllt. Wenn man in einem so reichen
Lebenswerke überhaupt das Eine gegen das
Andere abwägen darf, so möchte man doch
wohl sagen, daß Thoma's höchststehende Werke
auf dem Gebiete der Landschaft zu suchen sind.
Da bleibt kein Wunsch und kein Rest, das ist
ganz reine und große Kunst! Und es existieren
viele, viele Bilder Thoma's von dieser Höhe.
Eine überaus fruchtbare Tätigkeit hat der
Künstler dann noch auf den Gebieten der Ra-
dierung und der Originallithographie entfaltet,
deren Wirkungen er in der mannigfachsten Art
abwandelte. Er schuf mehrtönige Blätter, hat
andere ganz übermalt, zum Teil mit Gold ge-
höht und Manches mit dem ausgesprochenen
Zweck geschaffen, Kunst ins Volk zu tragen.
In dem schon erwähnten „Immerwährenden
Bilderkalender", der vor etlichen Jahren heraus-
kam und dessen Bilder Motive aus Thoma's
ganzer Schaffenszeit aufweisen, läßt sich so
recht erkennen, wie er den Begriff Volkskunst
meint. Bei diesen Arbeiten kommt denn auch
der Poet in sinnigen Versen zur Geltung und
daneben der Philosoph, der gerne hinter den
Vorhang der materiellen Welt guckt. Der Maler,
der Poet und der Denker Thoma — die sind
eben nicht zu trennen, die Dreie sind Einer
und wer diese Dreieinheit nicht verstehen kann,
wird auch den Wert dieser ganzen Kunst nicht
einsehen lernen!......... fritz v. ostini.