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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 37.1915-1916

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Seidl, Emanuel von: Das Haus Hugo Schöller in Düren: Begleitworte des Erbauers
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https://doi.org/10.11588/diglit.8533#0070

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Das Haus Hugo Schöller in Düren.

1'KOFESSOR E. V. SEIDL— MÜNCHEN.

HAUS HUGO SCHÜLLER. »GARTENAUSM'HNI'] I

So war es in meiner Jugend. Heute ist die
Ausbildung — wenigstens auf den Hochschulen,
gottlob! — handwerksmäßiger. Ein frischer Zug
weht in der starren Architektur. Der Lehrgang
bis zur Hochschule ist aber immer noch derselbe.
— Leider! Sollte hier nicht endlich ein gründ-
licher Wandel geschaffen werden?

Doch ich bin weit vom Thema abgekommen.
Ich sollte ja auf Anregung von Hofrat Alexander
Koch den „Bau Schöller" beschreiben. Ich
mußte aber die kurze Vorrede machen, um er-
klären zu können, wie ich arbeite.

Nach meinen Studien wollte ich umsatteln,
da ich die Empfindung hatte, daß ich nicht zum

Architekten erzogen sei. Ich wurde aber un-
nachsichtlich in die Praxis geworfen, und so fing
ich denn von vorne an, vielleicht auf dem Wege,
der der natürlichste ist.

Mein Vater, ein einfacher Bäckermeister, hat
uns Buben nur mit guten alten Sachen um-
geben; diese Schule trug gute Früchte. Ich
schaute mir insbesondere gute Beispiele in der
Situation, im Hause, in der Landschaft, an.
Diese waren alle von Natur aus malerisch und im
Zusammenhang mit der Umgebung modelliert.
Unter diesen Eindrücken wurde ich allmählich
Architekt. Ich verfolgte mit Begier auch alle
neuzeitigen Bewegungen, da ja auch neue Ma-
 
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