Über die Arbeit des Künstlers.
PROFESSOR EMANUEL V. SKI Kl..
0?* t%
»DAMENSALON« IM HAUSE H. SCHÖLLER.
(Nietzsche). Wenn aber diese ewige Wandlung
nur die Höchstentwicklung der ursprünglichen
Anlage bedeutet, so wird damit die Arbeit des
Künstlers vollends zu einem Lebensprozeß —
freilich auf einer ganz andern Basis als der
ursprünglich physische. Er wird sich um so
reiner vollenden, je williger sich ihm der
Künstler unterwirft.
„Denn ich weiß, es wird der ungetreue
Wächter lebend in die Gruft versenkt". K.F.Meyer.
Hier wurzelt nicht nur der bekannte Künstler-
fatalismus, sondern auch der moralische Wert
der Arbeit des Künstlers für die sozial geordnete
Menschheit. Rodin hat einmal gesagt, daß man
die Künstler, wenn sie auch in der modernen
Welt der Technik keinen Sinn haben mögen,
als moralisches Exempel gelten lassen müsse,
weil sie die einzigen seien, die ihre Arbeit mit
Freude tun. Wie konnte es anders sein, da
ihnen die Arbeit nicht mehr ein übles Mittel zu
angenehmeren Zwecken, die bitterste aber not-
wendigste Medizin, sondern als Entfaltung der
angeborenen Anlage Selbst- und Endzweck
ihres Strebens ist. Nimmt man ihnen die Arbeit,
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PROFESSOR EMANUEL V. SKI Kl..
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»DAMENSALON« IM HAUSE H. SCHÖLLER.
(Nietzsche). Wenn aber diese ewige Wandlung
nur die Höchstentwicklung der ursprünglichen
Anlage bedeutet, so wird damit die Arbeit des
Künstlers vollends zu einem Lebensprozeß —
freilich auf einer ganz andern Basis als der
ursprünglich physische. Er wird sich um so
reiner vollenden, je williger sich ihm der
Künstler unterwirft.
„Denn ich weiß, es wird der ungetreue
Wächter lebend in die Gruft versenkt". K.F.Meyer.
Hier wurzelt nicht nur der bekannte Künstler-
fatalismus, sondern auch der moralische Wert
der Arbeit des Künstlers für die sozial geordnete
Menschheit. Rodin hat einmal gesagt, daß man
die Künstler, wenn sie auch in der modernen
Welt der Technik keinen Sinn haben mögen,
als moralisches Exempel gelten lassen müsse,
weil sie die einzigen seien, die ihre Arbeit mit
Freude tun. Wie konnte es anders sein, da
ihnen die Arbeit nicht mehr ein übles Mittel zu
angenehmeren Zwecken, die bitterste aber not-
wendigste Medizin, sondern als Entfaltung der
angeborenen Anlage Selbst- und Endzweck
ihres Strebens ist. Nimmt man ihnen die Arbeit,
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