MAX m-R[ t BRIENZ.
I.K'I'/.'I'HS Hll.l). Uj\'YOI.I,F.NI)ET.
GEDÄCHTNIS-AUSSTELLUNG MAX BURI IN ZÜRICH.
Tm Märzheft dieses Jahres hat die „Deutsche
1 Kunst und Dekoration" Max Buri einen reich
illustrierten Aufsatz gewidmet. Es war das
erste Mal, daß er selbständig, außerhalb des
zufälligen Rahmens nationaler oder internatio-
naler Ausstellungen gewürdigt wurde. Als
Schaffenden, im Besitze eines reichen, reifen
Könnens, schilderte ihn der Aufsatz. Inzwischen
ist Max Buri gestorben. Die in Zürich veran-
staltete Gesamtausstellung wurde zur Gedächt-
nisausstellung. Sein Werk ist plötzlich abge-
schlossen und wird unverändert so bleiben, wie
es dort erscheint; der Künstler tritt mit seinen
Bildern aus den Reihen der mitschaffenden
jungen Schweizer Maler zum Kreis der zeitlosen
Meister, die für uns nur in ihren Werken leben.
Es fällt schwer, ihn so zu sehen, nachdem er
Jahr für Jahr mit einigen neuen Bildern an den
Ausstellungen erschien und man wußte, daß
ßleichzeitig immer zahlreichere unmittelbar von
der Staffelei in die Sammlungen übergingen.
Die Ungeduld nach der geahnten, aber nur
wenigen ganz bekannten Fülle seiner Schöp-
fungen wird durch die Gedächtnisausstellung
gestillt. Sie umfaßt bis auf eine kleine Zahl
alle erhaltenen Bilder, etwas über 150. Die
großen Kompositionen, zahlreiche Einzelbild-
nisse, Sludienköpfe, Stilleben, Landschaften
und eine Gruppe von Studien und Gemälden
aus der Entwicklungszeit, bieten jede Gelegen-
heit, das Werden von Max Buris Kunst aus der
Münchener und Pariser Tradition heraus, wenn
nicht lückenlos zu belegen, so doch zu ver-
stehen und als Ganzes zu umfassen; bevor das
Auge in längerem Verweilen wägend und ge-
nießend sich auf die einzelnen Erscheinungen
heftet. Von den vertrauten neueren Werken
ausgehend, erkennt man ihn mit seiner klaren
Bildteilung und der farbigen Einfachheit, bald
auch in den vereinzelten Gemälden und Stu-
0vember 1915. l
115
I.K'I'/.'I'HS Hll.l). Uj\'YOI.I,F.NI)ET.
GEDÄCHTNIS-AUSSTELLUNG MAX BURI IN ZÜRICH.
Tm Märzheft dieses Jahres hat die „Deutsche
1 Kunst und Dekoration" Max Buri einen reich
illustrierten Aufsatz gewidmet. Es war das
erste Mal, daß er selbständig, außerhalb des
zufälligen Rahmens nationaler oder internatio-
naler Ausstellungen gewürdigt wurde. Als
Schaffenden, im Besitze eines reichen, reifen
Könnens, schilderte ihn der Aufsatz. Inzwischen
ist Max Buri gestorben. Die in Zürich veran-
staltete Gesamtausstellung wurde zur Gedächt-
nisausstellung. Sein Werk ist plötzlich abge-
schlossen und wird unverändert so bleiben, wie
es dort erscheint; der Künstler tritt mit seinen
Bildern aus den Reihen der mitschaffenden
jungen Schweizer Maler zum Kreis der zeitlosen
Meister, die für uns nur in ihren Werken leben.
Es fällt schwer, ihn so zu sehen, nachdem er
Jahr für Jahr mit einigen neuen Bildern an den
Ausstellungen erschien und man wußte, daß
ßleichzeitig immer zahlreichere unmittelbar von
der Staffelei in die Sammlungen übergingen.
Die Ungeduld nach der geahnten, aber nur
wenigen ganz bekannten Fülle seiner Schöp-
fungen wird durch die Gedächtnisausstellung
gestillt. Sie umfaßt bis auf eine kleine Zahl
alle erhaltenen Bilder, etwas über 150. Die
großen Kompositionen, zahlreiche Einzelbild-
nisse, Sludienköpfe, Stilleben, Landschaften
und eine Gruppe von Studien und Gemälden
aus der Entwicklungszeit, bieten jede Gelegen-
heit, das Werden von Max Buris Kunst aus der
Münchener und Pariser Tradition heraus, wenn
nicht lückenlos zu belegen, so doch zu ver-
stehen und als Ganzes zu umfassen; bevor das
Auge in längerem Verweilen wägend und ge-
nießend sich auf die einzelnen Erscheinungen
heftet. Von den vertrauten neueren Werken
ausgehend, erkennt man ihn mit seiner klaren
Bildteilung und der farbigen Einfachheit, bald
auch in den vereinzelten Gemälden und Stu-
0vember 1915. l
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