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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 37.1915-1916

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Elias, Julie: Herbsthüte
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https://doi.org/10.11588/diglit.8533#0190

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Herbsthüte.

MAULWURFGRAUER HUT MIT PFAUENFEDERKRANZ. VERBAND ZUR FÖRDERUNG DER DEUTSCHEN HUTMODE.

einiger besonders gelungenen Modelle wieder-
holt. Es zeugt für das Gefühl der erwachenden
Selbständigkeit, von dem diese Vereinigung
beseelt ist, daß er seine Veröffentlichung auch
für das neutrale Ausland zu bestimmen den
Mut hat. Dem Ernst der Zeit entsprechend,
haben sich die tonangebenden Werkstätten löb-
licher Einfachheit und Unauffälligkeit befleißigt;
doch dem Ernst ist die Anmut durchaus nicht
fremd. Es werden Sammet-, Plüsch- und Filz-
hüte mit bescheideneren Garnituren bevorzugt,
aber auch der Seidenpostillon mit Sammetband
und Schnalle steht in der gefälligen Wirkung

nicht zurück. Das Hauptmerkmal der Winter-
hüte ist der hohe (zumeist weiche) Kopf, der
sich der neuen Frisur und der veränderten,
einer Verbreiterung zustrebenden Silhouette
der Frau besser anpaßt, als der niedrige Hut-
kopf des verflossenen Sommers.

Wird auch der Nachdruck auf die kleine Form
gelegt, die sich dem Kopf so zärtlich anschmiegt
— auf Dreispitz, Barett, Amazone, — so be-
hauptet daneben doch der große Hut durchaus
seinen Rang. Er ist gewissermaßen eine Au-
reole, die den Gesichtsausdruck hebt und stei-
gert. Beide Formen erfüllen ihre Bestimmung,
 
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