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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 37.1915-1916

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Frank, Willi: Österreichische Denkmalkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.8533#0202

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chaotischen Raum ist. In seinen und seiner
Schüler Entwürfen sieht man die raumgliedernde
Kraft einfachster senkrechter Motive wie Gitter,
Bäume, Pfähle, Säulen bedachtsam ausgenutzt.
Ein inspiriertes Messen, ein künstlerisch be-
schwingtes Rechnen — darauf läuft seine Kunst
hinaus, diese feinnervige, elegante, gebärden-
lose Kunst, die keinen Überschwang zu kennen
scheint und die denHöhepunkt ihresAusdruckes
in einer innigen Kargheit findet. Dieses Aus-
dehnen des Rechnens und des Berechenbaren
in der Kunst ist das eigentlich Bedeutende und
Moderne an den Anschauungen und Entwürfen
dieses Buches. Denn gewiß ist Strnad im Recht,
wenn er sagt, daß nicht nur bei Denkmälern,
sondern überhaupt in der Baukunst bisher ge-

wisse grundsätzliche Erfordernisse zu wenig
beachtet worden sind. Wir müßten sonst, bei
den hohen Erzwingungsbefugnissen, mit denen
die Baubehörden ausgestattet sind, bedeutend
mehr gute Architekturbilder in unseren neuen
Stadtteilen und vor allem viel mehr schöne und
richtig zur Umgebung gestimmte Denkmäler be-
sitzen. In Wirklichkeit sind diese Dinge bekannt-
lich höchst selten und anscheinend mehr dem
Zufalle als bewußter Erwägung zu verdanken.

Das Streben nach Schärfung des Sinnes
für die Maße und für die Abhängig-
keiten des Kunstwerkes entspringt also
dem dringendsten Bedürfnisse der zeitge-
nössischen Baukunst. Deshalb begrüßen wir
dieses Werk............wlLLi frank.

jakob löw. schule barwig. grabmal aus kalkstein. schrift vertieft und vergoldet
 
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