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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 37.1915-1916

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Schmidt, Karl Eugen: Die Kunst auf der Weltausstellung in San Francisco
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https://doi.org/10.11588/diglit.8533#0296

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Die Kunst au) der Weltausstellung in San Francisco.

PROFESSOR 1ICH. REIFFERSCHEID WANNSEE.

GEMÄLDE »DAMENBILDNIS«

erschienenen Künstler und Werke in Deutsch-
land wohlbekannt sind. Es sei nur gesagt, daß
Schweden, Norwegen, Dänemark und Holland
ganz ausgezeichnet vertreten sind, und daß be-
sonders Schweden trotz des Fehlens seines be-
kanntesten Meisters — Zorn — einen impo-
santen Eindruck macht. Auch Italien ist voll-
zählig zur Stelle und zeigt sich ebenso unselb-
ständig und charakterlos, wie die Skandinavier
bodenständig und eigenartig sind. Ohne Paris
gäbe es heute keine Kunst, sondern nur Kitsch
in Italien. Auch die braven Leute, die unter
dem Titel „Futuristen" vor dem Kriege Radau
machten, nehme ich dabei nicht aus. Sie sind
sehr vollständig erschienen, denn nachdem die

italienische Regierung sie in den offiziellen
Räumen nicht haben wollte, ist es ihnen ge-
lungen, von den einer solchen Sensation frohen
Leitern der Ausstellung einen Sonderraum in
dem Nebenbau angewiesen zu erhalten, wo
auch die ungarische Kunst sehr übersichtlich,
die österreichische Griffelkunst in einer guten
Auswahl und die Norweger mit einer reichen
Sammlung vertreten sind. —

Durchaus an der ersten Stelle der fremden
Aussteller steht, wie es ja auch den Tatsachen
entspricht, Frankreich. Es hat nicht nur mehr
Platz und mehr Werke als irgend eine andere
fremde Nation in den ihm zugewiesenen Räumen
des Kunstpalastes, sondern auch sein im wesent-
 
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