Über Bühne und Malerei.
PROFESSOR
ANT. HANAK-
WIEN.
PUTTE AN
EINEM GE-
WÄCHSHAUS.
ten. Dieser Einfluß der Bühne und der Büh-
nenbeleuchtung (freilich nicht der Lichtwirkung
des modernen Theaters) dauerte bis in die
Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Die Düs-
seldorfer Schule steht noch in allen ihren
Genre- und Geschichtsbildern in Abhängigkeit
von der Bühne. Es war ja die Zeit der großen
Künstlerfeste im „Malkasten," wo das lebende
Bild den Höhepunkt für die Schaulust bedeutete.
Der moderne Impressionismus und die Freilicht-
malerei brachen für die Malerei den Bann der
Abhängigkeit von der Bühne, und als das
Theater begonnen hatte im elektrischen Licht
eine Beleuchtung auszunutzen, die alle Licht-
erscheinungen der Natur vortäuschen konnte,
kehrte sich das Verhältnis um. Die Bühne
suchte fortan engere Fühlung mit der Natur zu
gewinnen und benutzte als Wegweiser die
Malerei. Hatte die Malerei durch eine feine
Beobachtung der Farbenwerte den Raum er-
weitert, so folgte ihr die Bühne darin und
gewann im Rundhorizont das Mittel fernste
Weiten vorzutäuschen. Dem gesteigerten Licht-
bedürfnis der Malerei kamen alle Möglichkeiten
der elektrischen Beleuchtung mit dem System
von Lampen in drei Farben entgegen. Aber
diese neuen Lichtquellen machten die alten
Dekorationen mit ihren getünchten Licht- und
PROFESSOR
ANT. HANAK-
WIEN.
PUTTE AN
EINEM GE-
WÄCHSHAUS.
ten. Dieser Einfluß der Bühne und der Büh-
nenbeleuchtung (freilich nicht der Lichtwirkung
des modernen Theaters) dauerte bis in die
Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Die Düs-
seldorfer Schule steht noch in allen ihren
Genre- und Geschichtsbildern in Abhängigkeit
von der Bühne. Es war ja die Zeit der großen
Künstlerfeste im „Malkasten," wo das lebende
Bild den Höhepunkt für die Schaulust bedeutete.
Der moderne Impressionismus und die Freilicht-
malerei brachen für die Malerei den Bann der
Abhängigkeit von der Bühne, und als das
Theater begonnen hatte im elektrischen Licht
eine Beleuchtung auszunutzen, die alle Licht-
erscheinungen der Natur vortäuschen konnte,
kehrte sich das Verhältnis um. Die Bühne
suchte fortan engere Fühlung mit der Natur zu
gewinnen und benutzte als Wegweiser die
Malerei. Hatte die Malerei durch eine feine
Beobachtung der Farbenwerte den Raum er-
weitert, so folgte ihr die Bühne darin und
gewann im Rundhorizont das Mittel fernste
Weiten vorzutäuschen. Dem gesteigerten Licht-
bedürfnis der Malerei kamen alle Möglichkeiten
der elektrischen Beleuchtung mit dem System
von Lampen in drei Farben entgegen. Aber
diese neuen Lichtquellen machten die alten
Dekorationen mit ihren getünchten Licht- und