OTTO KOPP MÜNCHEN.
SPAN. LANDSCHAFT »SEGOV1A«
MALER OTTO KOPP-MÜNCHEN.
Im Positiven wie im Fraglichen ist Otto Kopp
ein Münchener Maler. Das ist nicht nur
ein allgemeiner Eindruck, der bloß als Ganzes
gilt und sich kaum im einzelnen verantworten
läßt. Es ist vielmehr beinahe im besonderen
festzustellen, was das heißt.
Dieser Künstler hat vor allem eine ausge-
zeichnete oberbayrische Rasse. Er hat ihre
Breite und ihre Reizbarkeit, ihre Animalität
und ihre cholerischen Anlagen, ihre bäuerliche
oder bürgerliche Einfachheit und Treue und in
derselben Sekunde ihr natürliches Gefühl für
das Feine. Er hat ihre gründliche Heiterkeit,
ihr augenblickliches Talent zu kräftiger und un-
befangener Geselligkeit, ihre primitive Freude
an der Musik, ihren ganz unliterarischen, ge-
borenen, oft äußerst schlagfertigen Witz und
ihre staunende Andächtigkeit, ihre Abneigung
gegen die Abstraktion und ihre ungehemmte
Sinnlichkeit. Er hat ihre muskulöse und seh-
nige Zähigkeit, die sich bis zur Hartnäckigkeit,
bis zum Eigensinn, ja bis zum Fanatismus vor-
treiben kann und dann nichts anderes sieht
als die eigene Energie.
Er hat das ursprüngliche Verhältnis des Mün-
chener Malers zum Handwerklichen. Er be-
herrscht das Handwerkliche in allen Verzwei-
gungen: nicht nur das Handwerkliche des Ma-
lers von der Radierung bis zum Fresko, sondern
auch das Handwerkliche des Holzschnitzers
XIX. März 1916.
SPAN. LANDSCHAFT »SEGOV1A«
MALER OTTO KOPP-MÜNCHEN.
Im Positiven wie im Fraglichen ist Otto Kopp
ein Münchener Maler. Das ist nicht nur
ein allgemeiner Eindruck, der bloß als Ganzes
gilt und sich kaum im einzelnen verantworten
läßt. Es ist vielmehr beinahe im besonderen
festzustellen, was das heißt.
Dieser Künstler hat vor allem eine ausge-
zeichnete oberbayrische Rasse. Er hat ihre
Breite und ihre Reizbarkeit, ihre Animalität
und ihre cholerischen Anlagen, ihre bäuerliche
oder bürgerliche Einfachheit und Treue und in
derselben Sekunde ihr natürliches Gefühl für
das Feine. Er hat ihre gründliche Heiterkeit,
ihr augenblickliches Talent zu kräftiger und un-
befangener Geselligkeit, ihre primitive Freude
an der Musik, ihren ganz unliterarischen, ge-
borenen, oft äußerst schlagfertigen Witz und
ihre staunende Andächtigkeit, ihre Abneigung
gegen die Abstraktion und ihre ungehemmte
Sinnlichkeit. Er hat ihre muskulöse und seh-
nige Zähigkeit, die sich bis zur Hartnäckigkeit,
bis zum Eigensinn, ja bis zum Fanatismus vor-
treiben kann und dann nichts anderes sieht
als die eigene Energie.
Er hat das ursprüngliche Verhältnis des Mün-
chener Malers zum Handwerklichen. Er be-
herrscht das Handwerkliche in allen Verzwei-
gungen: nicht nur das Handwerkliche des Ma-
lers von der Radierung bis zum Fresko, sondern
auch das Handwerkliche des Holzschnitzers
XIX. März 1916.