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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 47.1920-1921

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Jaumann, Anton: Kunst, Geschäft und Mode
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https://doi.org/10.11588/diglit.9122#0128

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Kunst, Geschäft und Mode.

DAGOBERT PECHE—WIEN. »ANHÄNGER« WIENER WERK STÄTTE—ZÜRICH.

sehen, daß der ruhige Wett-
streit der Ausstellungen, wo
man das Urteil gutgläubig
der Presse und dem Publi-
kum überläßt, immer weiter
in den Hintergrund treten
wird. Haben dann die Zei-
tungskritiken, die sich doch
alle widersprechen, einen
Sinn? Ist das Publikum je-
mals in der Lage gewesen,
selbständig zu urteilen? Ja
nur, ohne Führung zu ge-
nießen? Die reinen Werbe-
unternehmen, die Gruppen-
und Sonderausstellungen,
die Monographien und Pro-
grammschriften kennzeich-
nen heute den Kunstmarkt.
Und der energischste Künst-
ler behauptet das Feld. —
Können wir im Kunstgewer-
be etwas an diesem System
ändern? Sollen wir warten,
bis das Publikum wirklich
aufgeklärt und sachverstän-
dig geworden ist ? Das wäre

sehe Moment, die Bereit-
schaft der Seele für Dein
Werk. Kommst Du zur Un-
zeit damit heraus, dann wird
es verpuffen. Ebenso, wenn
Du es in verkehrter Weise
darbietest. Du nützest den
anderen und Du nützest Dei-
nem Werk, wenn Du die Auf-
merksamkeit richtig führst,
die Einstellung beeinflußt,
wenn Du dem Verständnis
die Wege ebnest. Es gibt
keinenkünstlerischen Genuß
ohne Suggestion. Wenn Dir
diese allgemeine Suggestion
in einer Weise gelingt, die
der Auffassung Deines Wer-
kes günstig ist, die den
Wunsch nach ihm erweckt,
dann hast Du den Erfolg.
Dieses Spiel auf dem Instru-
ment der Menschenseele, es
ist eine Kunst für sich, es ge-
hört zur Malerei ebenso wie
zur Literatur und zum Kunst-
gewerbe. Es ist vorauszu-

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DAGOBERT PECHE—WIEN-ZÜRICH.
 
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