Die Erweiterung des Städelschen Museums.
EDGAR DEGAS.
»MUSIKER IM ORCHESTER«
bild aber beherrscht den Saal. Wie fast immer
vor einem berühmten Gemälde bleibt der Be-
schauer erstaunt, daß er nicht enttäuscht wird.
Ist es das durchleuchtete Grau der Campagna,
die Klarheit des Vordergrundes, ist es die Kühn-
heit, wie der Haupt-Akzent — das Gesicht —
so weit nach links geschoben ist, genug: das
Bild hält Stand. — Dem Empfangsraum vorge-
lagert öffnen sich zwei weite blaugrau bespannte
Säle, die, als Angelpunkt der anschließenden
Fluchten, in ihrer Bedeutung erst aus den nach-
folgenden Räumen ganz zu verstehen sind. Die
eine Flucht führt zu den Modernsten von heute,
die andere zu dengroßen französischen Meistern.
Im östlichen Mittelsaal bestimmt ein Frauen-
porträt die Haltung. Es ist Feuerbachs „Lu-
crezia Borgia", schwermütiges Violett um die
stolzen Schultern, dunkel, wie von einer alten
Sonne beschienen. Das feierliche Bild umstehen
— schwarz gerahmt — zwei Landschaften; von
Stäbli und von Haider. Die besten Thomas der
Galerie reihen sich an. Jener „Windige Tag",
den Trübner schenkte, die „Öd", ein Stück aus
Frankfurts schönster Zeit, ein schlichtes Wald-
tal und die „Hängematte", wo leicht wie die
Dame selbst sich das Grau vor Grün schaukelt.
Scholderers zartes Porträt seiner Frau, neben
dem silbrigen Burnitz, neben Angilbert Goebels
EDGAR DEGAS.
»MUSIKER IM ORCHESTER«
bild aber beherrscht den Saal. Wie fast immer
vor einem berühmten Gemälde bleibt der Be-
schauer erstaunt, daß er nicht enttäuscht wird.
Ist es das durchleuchtete Grau der Campagna,
die Klarheit des Vordergrundes, ist es die Kühn-
heit, wie der Haupt-Akzent — das Gesicht —
so weit nach links geschoben ist, genug: das
Bild hält Stand. — Dem Empfangsraum vorge-
lagert öffnen sich zwei weite blaugrau bespannte
Säle, die, als Angelpunkt der anschließenden
Fluchten, in ihrer Bedeutung erst aus den nach-
folgenden Räumen ganz zu verstehen sind. Die
eine Flucht führt zu den Modernsten von heute,
die andere zu dengroßen französischen Meistern.
Im östlichen Mittelsaal bestimmt ein Frauen-
porträt die Haltung. Es ist Feuerbachs „Lu-
crezia Borgia", schwermütiges Violett um die
stolzen Schultern, dunkel, wie von einer alten
Sonne beschienen. Das feierliche Bild umstehen
— schwarz gerahmt — zwei Landschaften; von
Stäbli und von Haider. Die besten Thomas der
Galerie reihen sich an. Jener „Windige Tag",
den Trübner schenkte, die „Öd", ein Stück aus
Frankfurts schönster Zeit, ein schlichtes Wald-
tal und die „Hängematte", wo leicht wie die
Dame selbst sich das Grau vor Grün schaukelt.
Scholderers zartes Porträt seiner Frau, neben
dem silbrigen Burnitz, neben Angilbert Goebels