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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 49.1921-1922

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Utitz, Emil: Die Beschreibung des Kunstwerks
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https://doi.org/10.11588/diglit.9142#0209

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Die Beschreibung des Kunstwerks.

bestimmte Eigentümlichkeiten sprachlich zu-
gänglich zu machen. Und hierzu muß man
schon die Sprache meistern, um nicht kalt und
leblos, umständlich und doch nur ungefähr zu
beschreiben. Und wie soll man die Gefühls-
wirkung eines Bildes schildern, wenn nicht in
Sätzen, deren Rhythmus und Farbe selbst ge-
fühlsdurchströmt ist, und wobei gerade jene
nuancierte Gefühlsschattierung sicher getroffen
wird. Aber noch eines wird von der Kunstbe-
schreibung verlangt: sie solle in einer Wertung

ausklingen. Man will vom Kritiker nicht nur
erfahren, wie die fragliche Kunst ist, sondern
auch was sie taugt. Schon ohne ausdrücklichen
Tadel und Lob kann mittelbar und unaufdring-
lich Wertung einschmelzen durch die Ausführ-
lichkeit, mit der verweilendes Interesse einem
Werke sich zuwendet, während es im anderen
Falle schnell weiterhastet. So sorgt diese Ak-
zentuierung für Rangunterschiede, und in glei-
chem Maße der ganze Ton, der einmal kühl-
achtungsvoll ist, das zweitemal warm und durch-
 
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