Möbel von Pritz August l3reuhaus.
FRITZ AUGUST BREUHAUS.
»AUS DEM SCHLAFZIMMER«
Schatten beim Möbelbau verwenden lassen.
Die Horizontale des unteren Absatzes ist nur
eine in der Schräge begründete Schattenlinie. Im
übrigen gliedern sich Profile und Gesimse nach
demselben Prinzip wie der Gesamtaufbau. Da-
her die einheitliche Wirkung. Selbst bei den
Knöpfen und den Schlüsselloch-Umrandungen
hat der Künstler nicht im Holz gewechselt.
Bei der Anrichte des Speisezimmers ist die
Bewegung sogar zum Zick-Zack des Gesamt-
profils gesteigert worden. Aber wie so ein
Slück nun lebt! Das gebrochene, abgesetzte
leichte Ornament wiederholt als Ganzes und in
sich dasselbe Motiv. Wie Schilfblätter wächst
es auf. Die Außenecken tragen durch die Run-
dung wieder den Kontrast herein. In stumpfem
Blau ist dieses Möbel gestrichen, die rückwärtige
Bespannung des zierlichen Aufsatzes zeigt da-
gegen ein kräftiges Rot als Grund. Die dichte
gleichmäßige Fältelung des Stoffes wirkt fast
wie eine Steigerung und Übertragung der rei-
henweisen Anordnung am Unterbau.
Nur beim Herrenzimmer hat das Ornament
einen größeren Raum. Aber in dem gebrochenen
winkeligen Lauf und der kerbschnittartigen Be-
handlung spürt man gleich dasselbe Stilprinzip
wie für den Bau der Möbel. Und wenn beim
Deckgesims des Bücherschrankes das scharf-
kantige, grätige Ornament auf dem runden Wul-
ste steht, so ist es im Grunde wieder die gleiche
Kontrastverbindung, die oben nachgewiesen
wurde. Beim Herrenschreibtisch sieht man Ähn-
liches. Sehr originell ist seine Form, die eine
vorzüglicheEcklös ung und Raumausnutzung gab.
Das eigenartigste Möbelstück der Serie ist
das Bett des Herrenschlafzimmers. Wieder die
Bewegung des Möbels in sich durch zweifache
Abschrägung mit starken Rücksprüngen. Die
Füße gehen in der Gegenrichtung. Das verstärkt
den Eindurckdes Sichgegenstemmens, des wirk-
lichen Tragens. Das Kopfende wiederholt das
Treppenmotiv. Die leicht gerundete sitzartige
Ausladung und Senkung in der Mitte der Seiten-
wange und die Fußstütze wirken wieder als
Gegensatz zu den geraden Flächen. Nur un-
betontes, warmes Makassar-Holz ist verwertet.
Die Abbildung ist irreführend, indem sie die
durch die Schräge bedingte dunkle Tönung
FRITZ AUGUST BREUHAUS.
»AUS DEM SCHLAFZIMMER«
Schatten beim Möbelbau verwenden lassen.
Die Horizontale des unteren Absatzes ist nur
eine in der Schräge begründete Schattenlinie. Im
übrigen gliedern sich Profile und Gesimse nach
demselben Prinzip wie der Gesamtaufbau. Da-
her die einheitliche Wirkung. Selbst bei den
Knöpfen und den Schlüsselloch-Umrandungen
hat der Künstler nicht im Holz gewechselt.
Bei der Anrichte des Speisezimmers ist die
Bewegung sogar zum Zick-Zack des Gesamt-
profils gesteigert worden. Aber wie so ein
Slück nun lebt! Das gebrochene, abgesetzte
leichte Ornament wiederholt als Ganzes und in
sich dasselbe Motiv. Wie Schilfblätter wächst
es auf. Die Außenecken tragen durch die Run-
dung wieder den Kontrast herein. In stumpfem
Blau ist dieses Möbel gestrichen, die rückwärtige
Bespannung des zierlichen Aufsatzes zeigt da-
gegen ein kräftiges Rot als Grund. Die dichte
gleichmäßige Fältelung des Stoffes wirkt fast
wie eine Steigerung und Übertragung der rei-
henweisen Anordnung am Unterbau.
Nur beim Herrenzimmer hat das Ornament
einen größeren Raum. Aber in dem gebrochenen
winkeligen Lauf und der kerbschnittartigen Be-
handlung spürt man gleich dasselbe Stilprinzip
wie für den Bau der Möbel. Und wenn beim
Deckgesims des Bücherschrankes das scharf-
kantige, grätige Ornament auf dem runden Wul-
ste steht, so ist es im Grunde wieder die gleiche
Kontrastverbindung, die oben nachgewiesen
wurde. Beim Herrenschreibtisch sieht man Ähn-
liches. Sehr originell ist seine Form, die eine
vorzüglicheEcklös ung und Raumausnutzung gab.
Das eigenartigste Möbelstück der Serie ist
das Bett des Herrenschlafzimmers. Wieder die
Bewegung des Möbels in sich durch zweifache
Abschrägung mit starken Rücksprüngen. Die
Füße gehen in der Gegenrichtung. Das verstärkt
den Eindurckdes Sichgegenstemmens, des wirk-
lichen Tragens. Das Kopfende wiederholt das
Treppenmotiv. Die leicht gerundete sitzartige
Ausladung und Senkung in der Mitte der Seiten-
wange und die Fußstütze wirken wieder als
Gegensatz zu den geraden Flächen. Nur un-
betontes, warmes Makassar-Holz ist verwertet.
Die Abbildung ist irreführend, indem sie die
durch die Schräge bedingte dunkle Tönung