Deutsche Einbandkunst.
j. niederhöfer—frankfurt. entwurf: m. schwerdtfeger. »schwarz saffian mit gold«
ordentlich reiche kunstgewerbliche
Ausdrucksmöglichkeiten, daß man
eine der heutigen Einbandkunst ge-
meinsame Stilsprache unmöglich fest-
stellen kann. Dieser scheinbare Wirr-
warr, der aber doch nichts weiter ist
als das vielfältige Quellen kunstge-
werblichen Wollens, erklärt sich aus
der Hauptverzierungstechnik dieser
Einbände, aus der Handvergoldung,
oder besser, aus ihren Werkzeugen.
Diese bestehen aus geraden und ge-
bogenen Linien, aus Ornamentleisten,
die auf Messingrollen eingraviert sind,
oder aus Ornamentteilen, die durch
Handstempel zum Einbandschmuck
zusammengefügt werden. So wird
man verstehen, wie ein aus fast allen
Ornament - Elementen bestehender
Werkzeugvorrat den Handwerker an-
regt und ihn zu fast spielerischer Ver-
einigung der verschiedenen Werk-
zeuge reizt. — Neben der Handver-
goldung spielt die Lederauflage
eine Rolle, die meist in Verbindung
mit der Handvergoldung angewandt
wird. Die Goldlinie bildet dann die
Umrahmung der kleinen farbigen auf-
o. u. fischer-leipzig.
»bucheinband «
geklebten Lederteile. Mehrmals an-
gewandt ist Lederdurchbrucharbeit;
das farbige Leder ist hier unter das
Einbandleder gelegt, dessen entspre-
chende Teile ausgeschnitten sind.
Nicht neu, aber doch zu neuartiger
guter Wirkung gebracht, ist die Tech-
nik des Beizens auf Pergament,
wie wir sie auf den Einbänden von
0. U. Fischer sehn. — Die Ver-
einigung von Handvergoldung, aus
Stempeln und Bogenlinien gebildet,
und von Lederauflage für die Blüten
stellt der von H. Vahle abgebildete
Einband dar. Die von J. Nieder-
höf er ausgeführten und von Max
Schwerdtfeger entworfenen Ein-
bände, bei denen das aufgelegte far-
bige Leder von Goldlinien umrahmt
ist, sind das Ergebnis einer sehr inni-
gen Zusammenarbeit zwischen Hand-
werker und Künstler. Die hier ge-
zeigten Einbände wollen Kostpro-
ben aus der reichhaltigen Schau des
Krausse-Bundes geben, aus der noch
die Namen Paul Kersten-Berlin, O.
Dorfner-Weimar und Karl Ebert-
München genannt seien, ernst collin.
j. niederhöfer—frankfurt. entwurf: m. schwerdtfeger. »schwarz saffian mit gold«
ordentlich reiche kunstgewerbliche
Ausdrucksmöglichkeiten, daß man
eine der heutigen Einbandkunst ge-
meinsame Stilsprache unmöglich fest-
stellen kann. Dieser scheinbare Wirr-
warr, der aber doch nichts weiter ist
als das vielfältige Quellen kunstge-
werblichen Wollens, erklärt sich aus
der Hauptverzierungstechnik dieser
Einbände, aus der Handvergoldung,
oder besser, aus ihren Werkzeugen.
Diese bestehen aus geraden und ge-
bogenen Linien, aus Ornamentleisten,
die auf Messingrollen eingraviert sind,
oder aus Ornamentteilen, die durch
Handstempel zum Einbandschmuck
zusammengefügt werden. So wird
man verstehen, wie ein aus fast allen
Ornament - Elementen bestehender
Werkzeugvorrat den Handwerker an-
regt und ihn zu fast spielerischer Ver-
einigung der verschiedenen Werk-
zeuge reizt. — Neben der Handver-
goldung spielt die Lederauflage
eine Rolle, die meist in Verbindung
mit der Handvergoldung angewandt
wird. Die Goldlinie bildet dann die
Umrahmung der kleinen farbigen auf-
o. u. fischer-leipzig.
»bucheinband «
geklebten Lederteile. Mehrmals an-
gewandt ist Lederdurchbrucharbeit;
das farbige Leder ist hier unter das
Einbandleder gelegt, dessen entspre-
chende Teile ausgeschnitten sind.
Nicht neu, aber doch zu neuartiger
guter Wirkung gebracht, ist die Tech-
nik des Beizens auf Pergament,
wie wir sie auf den Einbänden von
0. U. Fischer sehn. — Die Ver-
einigung von Handvergoldung, aus
Stempeln und Bogenlinien gebildet,
und von Lederauflage für die Blüten
stellt der von H. Vahle abgebildete
Einband dar. Die von J. Nieder-
höf er ausgeführten und von Max
Schwerdtfeger entworfenen Ein-
bände, bei denen das aufgelegte far-
bige Leder von Goldlinien umrahmt
ist, sind das Ergebnis einer sehr inni-
gen Zusammenarbeit zwischen Hand-
werker und Künstler. Die hier ge-
zeigten Einbände wollen Kostpro-
ben aus der reichhaltigen Schau des
Krausse-Bundes geben, aus der noch
die Namen Paul Kersten-Berlin, O.
Dorfner-Weimar und Karl Ebert-
München genannt seien, ernst collin.