Bildhauer Benno Eikern.
BENNO ELKAN. BÜSTE »ALFRED FLECHTHEIM—DÜSSELDORF« BRONZE
IM BESITZ DER NATIONAL-GALERIE. KRONPRINZEN-PALAIS—BERLIN.
auch nicht davor scheut, ein Werk, dessen
Wesen und inneres Gesetz das Hinausgehen
über eine bestimmte Stufe ausformender Ge-
staltung nicht erlauben, lieber auf dieser Stufe
— also in diesem Sinne „nicht vollendet" — zu
lassen, als mit den Mitteln äußerer Formge-
wandtheit eine scheinbare Endleistung darzu-
stellen. Diese so von formaler oder epigonisch
unechter Stilistik ebensoweit wie von bloßem
Naturalismus entfernte Kunst will aber mit ihrer
Selbstbegrenzung im Schöpferischen keineswegs
dem einzelnen Objekt Wert und Wichtigkeit in
übertriebenem Maße zuerteilen; vielmehr erhält
so jedes Gegenständliche seine bestimmte und
richtige Stellung im gesamten Umkreis der Dinge,
seinen wirklichen Wert, — sei dieser nun groß,
weniger groß, oder nur mittleren Ranges. Es
wird z. B. das Porträt — mit dem Mittel der
Naturwahrheit, die souverän, also eben nur als
Mittel benutzt ist, — vergedanklicht; es wird
das Wesen der Form und damit des Menschen zu
begreifbarer Erscheinung gebracht — gleichsam
unmerklich von innen nach außen durchbre-
chend — und nicht etwa nur die Abbildung einer
belanglosen Zufälligkeit des Äußeren hergestellt.
Überall bricht so in seinen Schöpfungen, unbe-
stimmbar wo und wie, ein Ideelles, Allgemeines
durch; und ein ganz leiser Hauch von Unwirk-
BENNO ELKAN. BÜSTE »ALFRED FLECHTHEIM—DÜSSELDORF« BRONZE
IM BESITZ DER NATIONAL-GALERIE. KRONPRINZEN-PALAIS—BERLIN.
auch nicht davor scheut, ein Werk, dessen
Wesen und inneres Gesetz das Hinausgehen
über eine bestimmte Stufe ausformender Ge-
staltung nicht erlauben, lieber auf dieser Stufe
— also in diesem Sinne „nicht vollendet" — zu
lassen, als mit den Mitteln äußerer Formge-
wandtheit eine scheinbare Endleistung darzu-
stellen. Diese so von formaler oder epigonisch
unechter Stilistik ebensoweit wie von bloßem
Naturalismus entfernte Kunst will aber mit ihrer
Selbstbegrenzung im Schöpferischen keineswegs
dem einzelnen Objekt Wert und Wichtigkeit in
übertriebenem Maße zuerteilen; vielmehr erhält
so jedes Gegenständliche seine bestimmte und
richtige Stellung im gesamten Umkreis der Dinge,
seinen wirklichen Wert, — sei dieser nun groß,
weniger groß, oder nur mittleren Ranges. Es
wird z. B. das Porträt — mit dem Mittel der
Naturwahrheit, die souverän, also eben nur als
Mittel benutzt ist, — vergedanklicht; es wird
das Wesen der Form und damit des Menschen zu
begreifbarer Erscheinung gebracht — gleichsam
unmerklich von innen nach außen durchbre-
chend — und nicht etwa nur die Abbildung einer
belanglosen Zufälligkeit des Äußeren hergestellt.
Überall bricht so in seinen Schöpfungen, unbe-
stimmbar wo und wie, ein Ideelles, Allgemeines
durch; und ein ganz leiser Hauch von Unwirk-