Ein Wettbewerb für künstlerische Inserat-Entwürfe.
VALLY WIESEL-
THIER—WIEN.
EIN III. PREIS
MARK 1500
daß man in der Entfernung von der anzuprei-
senden Substanz auch zu weit gehen kann.
Früher war es das A und 0 der Presse-Anzeige,
daß die zu empfehlende Sache möglichst natur-
getreu abgebildet wurde. Das ist heute ein
längst überwundener Standpunkt. Ein wenig
Stutzen, ein wenig Suchen soll dem Beschauer
schon zugemutet werden, sonst fliegt sein Blick
achtlos über das Ganze hin. Aber die Beziehung
zwischen Bild und Ding darf doch nicht gar zu
weitgegriffen sein; auch darf das Bild nichts
enthalten, was sich nicht alsbald enträtselt.
Andre Teilnehmer am Wettbewerb ließen die
Absicht, den Inhalt der Zeitschriften als reich
und unterhaltend zu kennzeichnen, in den Vor-
dergrund treten. So etwa J. B. Mai er, der
uns in seinem Globus die von Gestalten dicht
erfüllte Welt der Künstler vorführt. OderVally
Wieselthier, die mit Statue, Kirchturm, Stuhl,
Gewebe, Prunkgefäß und Spitze den Inhalt der
Zeitschriften glücklich charakterisiert. Oder Ali
Lichtenstein, die die molligen Genien der
drei Zeitschriften in planetenhaftem Wirbel um
die Sonne der Kunst kreisen läßt. Einfacher
liegt der Fall, wenn nur eine der Zeitschriften
ihrem Stoffgebiet nach charakterisiert werden
soll, wie das von Gabi Wirth und auch von
Herbert Lehmann geschehen ist. Eine Klasse
für sich bilden wohl die zwei Entwürfe von
Tommi Parzinger, deren Wirkung hauptsäch-
lich in einer dem jüngsten Holzschnitt abge-
lauschten Bizarrerie der Zeichnung liegt.
Es hieße zuviel sagen, wollte man behaupten,
daß dieses Ergebnis des Wettbewerbes glänzend
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VALLY WIESEL-
THIER—WIEN.
EIN III. PREIS
MARK 1500
daß man in der Entfernung von der anzuprei-
senden Substanz auch zu weit gehen kann.
Früher war es das A und 0 der Presse-Anzeige,
daß die zu empfehlende Sache möglichst natur-
getreu abgebildet wurde. Das ist heute ein
längst überwundener Standpunkt. Ein wenig
Stutzen, ein wenig Suchen soll dem Beschauer
schon zugemutet werden, sonst fliegt sein Blick
achtlos über das Ganze hin. Aber die Beziehung
zwischen Bild und Ding darf doch nicht gar zu
weitgegriffen sein; auch darf das Bild nichts
enthalten, was sich nicht alsbald enträtselt.
Andre Teilnehmer am Wettbewerb ließen die
Absicht, den Inhalt der Zeitschriften als reich
und unterhaltend zu kennzeichnen, in den Vor-
dergrund treten. So etwa J. B. Mai er, der
uns in seinem Globus die von Gestalten dicht
erfüllte Welt der Künstler vorführt. OderVally
Wieselthier, die mit Statue, Kirchturm, Stuhl,
Gewebe, Prunkgefäß und Spitze den Inhalt der
Zeitschriften glücklich charakterisiert. Oder Ali
Lichtenstein, die die molligen Genien der
drei Zeitschriften in planetenhaftem Wirbel um
die Sonne der Kunst kreisen läßt. Einfacher
liegt der Fall, wenn nur eine der Zeitschriften
ihrem Stoffgebiet nach charakterisiert werden
soll, wie das von Gabi Wirth und auch von
Herbert Lehmann geschehen ist. Eine Klasse
für sich bilden wohl die zwei Entwürfe von
Tommi Parzinger, deren Wirkung hauptsäch-
lich in einer dem jüngsten Holzschnitt abge-
lauschten Bizarrerie der Zeichnung liegt.
Es hieße zuviel sagen, wollte man behaupten,
daß dieses Ergebnis des Wettbewerbes glänzend
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