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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 50.1922

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Creutz, Max: Wohnräume im alten Köln von Bruno Paul
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Sch., ...: Ein Mahnruf
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https://doi.org/10.11588/diglit.9143#0164

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BRURO PAUL—BERLIN.

>.()FEN IM SPRECHZIMMER«

EIN MAHNRUF.

Der Reichskunstwart Dr. Edwin Redslob hat
einen Mahnruf erlassen, um eine plan-
mäßige Aktion zur Erhaltung wertvoller Hand-
werkstechniken einzuleiten. „Es besteht" —
schreibt Redslob — „ein großes kulturelles
Interesse, die Erfahrungswerte handwerklichen
und technischen Könnens zu erhalten, die ge-
rade Deutschland so vielseitig ausgebildet hat.
Der Krieg und die jahrelange Unterbrechung
geordneter Arbeitsweise hat diesem Erbbesitz
an handwerklichem Können außerordentlich ge-
schadet. Kostbare Erfahrungswerte konnten
von der alten Generation den Jüngeren nicht
organisch weitergegeben werden. Heute ruht
die letzte traditionell entwickelte Kenntnis wert-
voller Handwerkstechniken und Handwerksge-
heimnisse in denHänden sechzigjähriger Meister.
Wohl ist in der jungen Generation ein starker
Wille der Hinwendung zu hochwertiger Hand-

werksleistung zu erkennen, aber es fehlt an
Fürsorge, Verständnis und Aufträgen, um diesen
Willen zur Erhaltung des Handwerks und seines
Nachwuchses entscheidend zu festigen".

Weiter umschreibt Redslob folgende Auf-
gaben: Zusammenstellen einer Übersicht über
einzelne Meister, die wertvolle und seltene
Handwerkstechniken noch beherrschen. — Ver-
mittelung von Aufträgen an diese Meister und
Zusammenfassen ihrer besten Arbeiten in einer
Ausstellung. — Schaffung der Möglichkeit, das
Können und Wissen der Meister auf Lehrlinge
und junge Künstler zu übertragen. — Veröffent-
lichungen in Handbüchern und Zeitschriften.

Inzwischen ist bereits eine „Arbeitsge-
meinschaft für Handwerkskultur" ge-
gründet worden, die durch Ortsgruppen eines
„Bundes zur Erhaltung wertvoller Hand-
werks-Techniken " ergänzt wird. . . . sch.

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