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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 50.1922

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Habicht, Victor Curt: Ornament und Zeichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.9143#0176

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Ornament und Zeichen.

166

prof. paul
»ofen im
ankleide-
zimmer«

Glaubt man der jungen Kunst (und es ist
vor hellen Beweisen kein Grund zum Zweifel)
so will sie letzten Endes auch — neben an-
derem — zum Zeichen zurück, zu dem wir-
kenden, selbst kräftegeladenen, aus der Natur
hervorgegangenen und die Kräfte der Natur
zugleich enthüllenden Zeichen, und keines-
wegs zu einem neuen, ansprechenden, schönen
— oder sonstwie ästhetisch bewertbaren —
Ornament. Sie haßt das Epigonentum, das Ab-
geleitete, aus zweiter Hand Gegebene, Abge-
griffene. Und so ist es klar, daß sie in den
Himmel und die Erde selbst packt und sich
neue, nie gesehene, deshalb grenzenlos mißver-

standene, Zeichen entreißt, Zeichen, an denen
man ohne Selbstbetrug und Suggestion die
gleichen erhabenen Schauder erleben kann wie
Goethe vor dem alten des Makrokosmus, Won-
nen und Erkenntnisse, die nie ein Ornament
vermittelt hat und nie bieten kann.

Wo diese Dinge zu finden? Klarheit über
den Unterschied von Ornament und Zeichen wird
helfen, sie in der jungen Kunst zu entdecken.
Es wäre manchem damit geholfen. ... v. c. h.
ft

Ieben und Kunst, du mußt beiden die Arme
öffnen. Die Arbeit aber sei vor allem un-
ser Augenmerk............ carl schuch.
 
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