körper erhält ein stark lastendes Moment
durch die breiten Ecklisenen, die von Gurt-
und Sohlbankgesims eingegrenzten Mauer-
streifen sowie das wuchtig vorkragende
Kranzgesims des Walmdachs. Ein dreiachsi-
ger Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel zeichnet
die der Lambertikirche zugewandte Haupt-
fassade aus.
Die zum Marktplatz leicht konvex vorschwin-
gende westliche Platzwand zwischen Kasino-
platz und Kleiner Kirchenstraße hat als ein-
zige im wesentlichen die spätmittelalterliche
Parzellengröße bewahrt.
Von Norden her bildet das sogenannte Dego-
dehaus (Markt 24) als eines der wenigen aus
der Zeit vor dem Brand erhaltenen Gebäude
auf dieser Seite einen imposanten Auftakt
zum Marktplatz, insbesondere da es den ein-
zig größeren Fachwerkgiebel der Stadt be-
sitzt.
Das zwischen Ziegelwänden aufgeführte
Haus trägt lediglich im vorderen Bereich ein
niedriges Fachwerkobergeschoß sowie ei-
nen über geschweiften Knaggen dreifach vor-
kragenden Giebel. Den rückwärtigen Back-
steingiebel begleiten am Ortgang holländi-
sche Dreiecke, eine verstärkende Konstruk-
tion, die von den nach dem Brand entstande-
nen Ziegelbauten wieder aufgegriffen wurde.
Das Erdgeschoß nahm ursprünglich eine
Diele auf, deren Höhe (4,90 m) am Außenbau
die Entlastungsbögen und Ankersplinte der
Nordwand andeuten.
Für das gesamte Holzwerk konnte 1990
durch eine dendrochronologische Untersu-
chung als Fälldatum der Winter 1616/17
nachgewiesen werden. Eine Entsprechung
findet dieses Datum in dem 1617 datierten
Ziegelstein unterhalb der nördlichen Traufe,
die ein Deutsches Band schmückt.
Bauherr des stattlichen Hauses wardergräfli-
che Rentmeister Johann Mausolius. 1860
ging es in den Besitz des Kaufmanns Wilhelm
Degode über, der die Fassade im Anschluß
an die Ummantelung von St.Lamberti und den
Rathausneubau 1888 in „altdeutscher“ Ma-
nier durch farbige Stippverzierungen der Ge-
Markt 15, ehern. Justizkollegiengebäude, 1828/30, Architekt H. C. Slevogt
fache und Fächerrosetten im Obergeschoß
umgestalten ließ. Die Detailformen des eben-
falls zu diesem Zeitpunkt ausgeführten La-
deneinbaus entstanden erst nach der Jahr-
hundertwende.
Das sich an der Kleinen Kirchenstraße unmit-
telbar über quadratischem Grundriß anschlie-
ßende Hinterhaus unterscheidetsich vom hö-
heren Vordergebäude durch die Ziegel in Klo-
sterformat und das hier um einen Viertelstab
bereicherte Deutsche Band. Diese Indizien
sowie der mächtige Schornstein der Brand-
mauer lassen vermuten, daß es sich um ein
ehemaliges älteres Steinwerk handelt, das
möglicherweise mitdem in derGiebelinschrift
1502 datierten Gründungsbau in Zusammen-
hang stand.
Nur durch einen schmalen Bauwich getrennt,
erhebt sich südlich des Degodehauses ein
dreigeschossiger Ziegelbau, dessen gut pro-
portionierte vierachsige Putzquaderfassade
durch bandartige Sohlbankgesimse und ein
abschließendes Konsolgesims gegliedert ist
(Markt 23). Das 1840 für den Weinhändler
Markt 24, nördliche Traufseite und Hinterhaus
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durch die breiten Ecklisenen, die von Gurt-
und Sohlbankgesims eingegrenzten Mauer-
streifen sowie das wuchtig vorkragende
Kranzgesims des Walmdachs. Ein dreiachsi-
ger Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel zeichnet
die der Lambertikirche zugewandte Haupt-
fassade aus.
Die zum Marktplatz leicht konvex vorschwin-
gende westliche Platzwand zwischen Kasino-
platz und Kleiner Kirchenstraße hat als ein-
zige im wesentlichen die spätmittelalterliche
Parzellengröße bewahrt.
Von Norden her bildet das sogenannte Dego-
dehaus (Markt 24) als eines der wenigen aus
der Zeit vor dem Brand erhaltenen Gebäude
auf dieser Seite einen imposanten Auftakt
zum Marktplatz, insbesondere da es den ein-
zig größeren Fachwerkgiebel der Stadt be-
sitzt.
Das zwischen Ziegelwänden aufgeführte
Haus trägt lediglich im vorderen Bereich ein
niedriges Fachwerkobergeschoß sowie ei-
nen über geschweiften Knaggen dreifach vor-
kragenden Giebel. Den rückwärtigen Back-
steingiebel begleiten am Ortgang holländi-
sche Dreiecke, eine verstärkende Konstruk-
tion, die von den nach dem Brand entstande-
nen Ziegelbauten wieder aufgegriffen wurde.
Das Erdgeschoß nahm ursprünglich eine
Diele auf, deren Höhe (4,90 m) am Außenbau
die Entlastungsbögen und Ankersplinte der
Nordwand andeuten.
Für das gesamte Holzwerk konnte 1990
durch eine dendrochronologische Untersu-
chung als Fälldatum der Winter 1616/17
nachgewiesen werden. Eine Entsprechung
findet dieses Datum in dem 1617 datierten
Ziegelstein unterhalb der nördlichen Traufe,
die ein Deutsches Band schmückt.
Bauherr des stattlichen Hauses wardergräfli-
che Rentmeister Johann Mausolius. 1860
ging es in den Besitz des Kaufmanns Wilhelm
Degode über, der die Fassade im Anschluß
an die Ummantelung von St.Lamberti und den
Rathausneubau 1888 in „altdeutscher“ Ma-
nier durch farbige Stippverzierungen der Ge-
Markt 15, ehern. Justizkollegiengebäude, 1828/30, Architekt H. C. Slevogt
fache und Fächerrosetten im Obergeschoß
umgestalten ließ. Die Detailformen des eben-
falls zu diesem Zeitpunkt ausgeführten La-
deneinbaus entstanden erst nach der Jahr-
hundertwende.
Das sich an der Kleinen Kirchenstraße unmit-
telbar über quadratischem Grundriß anschlie-
ßende Hinterhaus unterscheidetsich vom hö-
heren Vordergebäude durch die Ziegel in Klo-
sterformat und das hier um einen Viertelstab
bereicherte Deutsche Band. Diese Indizien
sowie der mächtige Schornstein der Brand-
mauer lassen vermuten, daß es sich um ein
ehemaliges älteres Steinwerk handelt, das
möglicherweise mitdem in derGiebelinschrift
1502 datierten Gründungsbau in Zusammen-
hang stand.
Nur durch einen schmalen Bauwich getrennt,
erhebt sich südlich des Degodehauses ein
dreigeschossiger Ziegelbau, dessen gut pro-
portionierte vierachsige Putzquaderfassade
durch bandartige Sohlbankgesimse und ein
abschließendes Konsolgesims gegliedert ist
(Markt 23). Das 1840 für den Weinhändler
Markt 24, nördliche Traufseite und Hinterhaus
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