Haarenlauf und Ofener Str. 4 ff.
der Gottorpstraße errichtet hatte, gelang zum
Zweck eines Kirchenneubaus der Kauf des
östlichen Grundstücks am Friedensplatz.
Dessen Lage garantierte dem 1894 vollende-
ten neugotischen Backsteinbau der Frie-
denskirche eine exponierte Stellung, die man
ursprünglich durch einen hohen Turm hervor-
heben wollte. Aus finanziellen Gründen war
der Architekt C. F. Spieske jedoch gezwun-
gen, den durch abgetreppte Strebepfeiler in
sechs Joche mit dreiteiligen Spitzbogenfen-
stern untergliederten Bau bescheidener zu
entwerfen. Jedoch erhielt die Ostfassade,
überragt von einem laternenbesetzten Dach-
reiter, eine repräsentative Gestaltung. Die
mittlere Eingangszone, halbsteinig vorgezo-
gen und von Strebepfeilern flankiert, endet in
einem die Firstlinie überragenden Staffelgie-
bel. Den Innenraum überspannt eine holzver-
schalte Flachtonne auf Holzsubstruktion. Der
Kirche schließt sich nach Westen ein zweige-
schossiger, im Obergeschoß durch eine Pila-
stergliederung betonter Walmdachbau an,
der, 1894 ebenfalls von Spieske erbaut und
1909 aufgestockt, als Gemeinde- und Wohn-
haus des Predigers diente (Ofener Str. 1).
OFENER STRASSE
Auguststr. 5, ehern. Nebengebäude des Zeughauses, 1862/63, Architekt Hillerns
In dem großen Abschnitt zwischen August-
und Zeughausstraße wird die durch Bäume
gesäumte Ofener Straße von den Gebäuden
des ehemaligen „Artillerie-Etablissement“
geprägt. Während für die Infanterie am Pfer-
demarkt seit den zwanziger Jahren des 19.
Jh. ein Kasernenneubau zur Verfügung
stand, war die Artillerie in Osternburg nur not-
dürftig untergebracht. Dieser Zustand wurde
mit dem von 1845 bis 1847 auf einem ur-
sprünglich zum Haarenvorwerk gehörenden
Grundstück östlich von diesem errichteten
Kasernengebäude beendet (Ofener Str. 16),
das unter Leitung, jedoch nicht nach einem
Entwurf H. Stracks als dreigeschossiger, ver-
putzter Ziegelbau mit flachem Walmdach ent-
stand. Die blockhafte Wirkung des Baukör-
pers, den durchlaufende Sohlbankgesimse
und ein abschließender Rundbogenfries in
der Horizontalen gliedern, unterstreichen die
Quaderimitation des Erdgeschosses und die
gegenüber der dominierenden Mauerfläche
kleinen Rundbogenfenster, die in den beiden
dreiachsigen, durch Lisenen eingegrenzten
Seitenteilen der Fassade eng zusammenge-
rückt sind. Pferdeställe und eine Reitbahn
vervollständigten den Komplex nach Norden,
der heute in den Neubau der Fachhochschule
einbezogen ist.
Gleichzeitig mit dem Kasernenbau liefen be-
reits Planungen für ein Zeughaus, die schließ-
lich in den sechziger Jahren des 19. Jh. H. D.
Hillerns übertragen wurden und in denen er
seinen Wunsch, die nachfolgenden Gebäude
in unverputztem Ziegelmauerwerk auszufüh-
ren, durchsetzen konnte.
Zunächst wurde 1862/63 an der August-
straße ein traufständiges Nebengebäude des
zukünftigen Zeughauses aufgeführt, ein
durch Sohlbankgesimse dreigeschossig ge-
180
der Gottorpstraße errichtet hatte, gelang zum
Zweck eines Kirchenneubaus der Kauf des
östlichen Grundstücks am Friedensplatz.
Dessen Lage garantierte dem 1894 vollende-
ten neugotischen Backsteinbau der Frie-
denskirche eine exponierte Stellung, die man
ursprünglich durch einen hohen Turm hervor-
heben wollte. Aus finanziellen Gründen war
der Architekt C. F. Spieske jedoch gezwun-
gen, den durch abgetreppte Strebepfeiler in
sechs Joche mit dreiteiligen Spitzbogenfen-
stern untergliederten Bau bescheidener zu
entwerfen. Jedoch erhielt die Ostfassade,
überragt von einem laternenbesetzten Dach-
reiter, eine repräsentative Gestaltung. Die
mittlere Eingangszone, halbsteinig vorgezo-
gen und von Strebepfeilern flankiert, endet in
einem die Firstlinie überragenden Staffelgie-
bel. Den Innenraum überspannt eine holzver-
schalte Flachtonne auf Holzsubstruktion. Der
Kirche schließt sich nach Westen ein zweige-
schossiger, im Obergeschoß durch eine Pila-
stergliederung betonter Walmdachbau an,
der, 1894 ebenfalls von Spieske erbaut und
1909 aufgestockt, als Gemeinde- und Wohn-
haus des Predigers diente (Ofener Str. 1).
OFENER STRASSE
Auguststr. 5, ehern. Nebengebäude des Zeughauses, 1862/63, Architekt Hillerns
In dem großen Abschnitt zwischen August-
und Zeughausstraße wird die durch Bäume
gesäumte Ofener Straße von den Gebäuden
des ehemaligen „Artillerie-Etablissement“
geprägt. Während für die Infanterie am Pfer-
demarkt seit den zwanziger Jahren des 19.
Jh. ein Kasernenneubau zur Verfügung
stand, war die Artillerie in Osternburg nur not-
dürftig untergebracht. Dieser Zustand wurde
mit dem von 1845 bis 1847 auf einem ur-
sprünglich zum Haarenvorwerk gehörenden
Grundstück östlich von diesem errichteten
Kasernengebäude beendet (Ofener Str. 16),
das unter Leitung, jedoch nicht nach einem
Entwurf H. Stracks als dreigeschossiger, ver-
putzter Ziegelbau mit flachem Walmdach ent-
stand. Die blockhafte Wirkung des Baukör-
pers, den durchlaufende Sohlbankgesimse
und ein abschließender Rundbogenfries in
der Horizontalen gliedern, unterstreichen die
Quaderimitation des Erdgeschosses und die
gegenüber der dominierenden Mauerfläche
kleinen Rundbogenfenster, die in den beiden
dreiachsigen, durch Lisenen eingegrenzten
Seitenteilen der Fassade eng zusammenge-
rückt sind. Pferdeställe und eine Reitbahn
vervollständigten den Komplex nach Norden,
der heute in den Neubau der Fachhochschule
einbezogen ist.
Gleichzeitig mit dem Kasernenbau liefen be-
reits Planungen für ein Zeughaus, die schließ-
lich in den sechziger Jahren des 19. Jh. H. D.
Hillerns übertragen wurden und in denen er
seinen Wunsch, die nachfolgenden Gebäude
in unverputztem Ziegelmauerwerk auszufüh-
ren, durchsetzen konnte.
Zunächst wurde 1862/63 an der August-
straße ein traufständiges Nebengebäude des
zukünftigen Zeughauses aufgeführt, ein
durch Sohlbankgesimse dreigeschossig ge-
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