Ofener Str. 9-6
Ofener Str. 18,17,1896, Architekt Willers
tens 1921 ein Denkmal für die gefallenen Ar-
tilleristen des Ersten Weltkrieges errichtet. K.
Boschen entwarf es auf dem Grundriß eines
griechischen Kreuzes als Backsteinhalle mit
abschließender Flachkuppel sowie dreiecks-
übergiebeltem Pfeilerportikus und versuchte
mit dieser abstrahierenden Adaption antiker
Mausoleen, dem Denkmal eine der Bauauf-
gabeadäquate würdevolle Aura zu verleihen.
Neben den herausragenden Bauten des Ka-
sernenkomplexes wird das Erscheinungsbild
der Ofener Straße von einzelnstehenden
Wohnhäusern gehobenen Anspruchs be-
stimmt, die vom Gehweg distanziert hinter
Vorgärten liegen. Sie stammen in dem Ab-
schnitt bis zur Westerstraße überwiegend aus
den neunziger Jahren des 19. Jh. (Nr. 2-12;
17, 18; 79;25,)westlichdavonausdem2. und
3. Jahrzehnt des 20. Jh. Diejenigen des östli-
chen Teilstücks bis zur Auguststraße erset-
zen die in der Mitte des 19. Jh. bis hierher vor-
gerückte Erstbebauung. Bei den vorrangig
zweigeschossigen Bauten unter Walm- bzw.
Mansarddach (Nr. 2, 19) zu vier, bisweilen
auch drei Achsen wurde entsprechend ihrer
historistischen Entstehungszeit die stereo-
metrische Grundform des klassizistischen
Kubus aufgegeben. Statt dessen wurde der
Baukörper durch Hinzufügung eines Eckrisa-
lits räumlich differenziert ausgebildet, sei es
in nur schwach vortretender Form mit ab-
schließendem Giebel und polygonalem Altan
(z.B. Nr. 6, 7, erb. 1892, Arch. D. A. Willers)
oder in einer weit vorspringenden Ausfüh-
rung unter eigenem Dach, so daß vor den zu-
rückliegenden Achsen Raum für eine Loggia
im Erd- und einen Balkon im Obergeschoß
gewonnen wurde (z. B. Nr. 17, 18, erb. 1896,
Arch. D. A. Willers).
Während das 1881 /82 von C. Spieske errich-
tete dreiachsige Haus Nr. 25 über einen seitli-
chen zurückgesetzten Erschließungstrakt
verfügt, vertreten die Bauten der neunziger
Jahre die in jenen Jahren entwickelte Va-
riante, die den Erschließungsbereich wieder
in den Wohnkomplex integriert und den Ein-
gang straßenseitig in einer Außenachse an-
ordnet, der entweder ebenerdig in das sehr
hohe Souterrain führt (z. B. Nr. 18) oder über
eine Außentreppe ins Hochparterre (z. B. Nr.
3, 9).
Stilistisch orientieren sich die meisten der
Putzbauten an den konventionellen Neure-
naissanceformen, wobei bevorzugt die
Altane und die straßenseitigen Eingänge mit
stark plastischem Dekor ausgestattet sind
(Nr. 8, 9). Individuellere Ausdrucksformen
wählte C. Spieske beim Entwurf der Häuser
Nr. 2 (erb. 1895) und Nr. 3 (erb. 1894): erste-
res als Putzbau in einem sorgfältig detaillier-
ten, barockisierenden Vokabular; letzteres in
der etwas derberen Formensprache der deut-
schen Renaissance, deren Charakter er
durch den Wechsel von Backsteinverblen-
dung und geputzten Gliederungselementen,
den Krüppelwalm des Risalits und die Holz-
konstruktion des Wintergartens zu tradieren
suchte.
182
Ofener Str. 18,17,1896, Architekt Willers
tens 1921 ein Denkmal für die gefallenen Ar-
tilleristen des Ersten Weltkrieges errichtet. K.
Boschen entwarf es auf dem Grundriß eines
griechischen Kreuzes als Backsteinhalle mit
abschließender Flachkuppel sowie dreiecks-
übergiebeltem Pfeilerportikus und versuchte
mit dieser abstrahierenden Adaption antiker
Mausoleen, dem Denkmal eine der Bauauf-
gabeadäquate würdevolle Aura zu verleihen.
Neben den herausragenden Bauten des Ka-
sernenkomplexes wird das Erscheinungsbild
der Ofener Straße von einzelnstehenden
Wohnhäusern gehobenen Anspruchs be-
stimmt, die vom Gehweg distanziert hinter
Vorgärten liegen. Sie stammen in dem Ab-
schnitt bis zur Westerstraße überwiegend aus
den neunziger Jahren des 19. Jh. (Nr. 2-12;
17, 18; 79;25,)westlichdavonausdem2. und
3. Jahrzehnt des 20. Jh. Diejenigen des östli-
chen Teilstücks bis zur Auguststraße erset-
zen die in der Mitte des 19. Jh. bis hierher vor-
gerückte Erstbebauung. Bei den vorrangig
zweigeschossigen Bauten unter Walm- bzw.
Mansarddach (Nr. 2, 19) zu vier, bisweilen
auch drei Achsen wurde entsprechend ihrer
historistischen Entstehungszeit die stereo-
metrische Grundform des klassizistischen
Kubus aufgegeben. Statt dessen wurde der
Baukörper durch Hinzufügung eines Eckrisa-
lits räumlich differenziert ausgebildet, sei es
in nur schwach vortretender Form mit ab-
schließendem Giebel und polygonalem Altan
(z.B. Nr. 6, 7, erb. 1892, Arch. D. A. Willers)
oder in einer weit vorspringenden Ausfüh-
rung unter eigenem Dach, so daß vor den zu-
rückliegenden Achsen Raum für eine Loggia
im Erd- und einen Balkon im Obergeschoß
gewonnen wurde (z. B. Nr. 17, 18, erb. 1896,
Arch. D. A. Willers).
Während das 1881 /82 von C. Spieske errich-
tete dreiachsige Haus Nr. 25 über einen seitli-
chen zurückgesetzten Erschließungstrakt
verfügt, vertreten die Bauten der neunziger
Jahre die in jenen Jahren entwickelte Va-
riante, die den Erschließungsbereich wieder
in den Wohnkomplex integriert und den Ein-
gang straßenseitig in einer Außenachse an-
ordnet, der entweder ebenerdig in das sehr
hohe Souterrain führt (z. B. Nr. 18) oder über
eine Außentreppe ins Hochparterre (z. B. Nr.
3, 9).
Stilistisch orientieren sich die meisten der
Putzbauten an den konventionellen Neure-
naissanceformen, wobei bevorzugt die
Altane und die straßenseitigen Eingänge mit
stark plastischem Dekor ausgestattet sind
(Nr. 8, 9). Individuellere Ausdrucksformen
wählte C. Spieske beim Entwurf der Häuser
Nr. 2 (erb. 1895) und Nr. 3 (erb. 1894): erste-
res als Putzbau in einem sorgfältig detaillier-
ten, barockisierenden Vokabular; letzteres in
der etwas derberen Formensprache der deut-
schen Renaissance, deren Charakter er
durch den Wechsel von Backsteinverblen-
dung und geputzten Gliederungselementen,
den Krüppelwalm des Risalits und die Holz-
konstruktion des Wintergartens zu tradieren
suchte.
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