Gartenstr. 28,1875, Architekt H. Früstück
lung besitzt, am weitesten von klassizisti-
schen Gestaltungsprinzipien ab, da hier das
Flächenkontinuum durch eine rhythmisie-
rende Gliederung aus Lisenen und Gesimsen
in einzelne Felder mit eigener Binnenstruktur
unterteilt wird, die im Erdgeschoß durch eine
Pilasterrahmung der Fenster und im Oberge-
schoß durch Fensterverdachungen sowie ei-
nen abschließenden Fries zur Reliefierung
der Fassade beiträgt.
Eine eigenwillige spätklassizistische Variante
des vierachsigen Walmdachhauses schuf L.
Klingenberg mit dem 1873 für den Ministe-
rialrat Selkmann errichteten Haus Garten-
straße 18. Den beiden Ostachsen der südli-
chen Hauptfassade legte er einen polygona-
len Altan vor, dessen Abschluß der Blatt-
werkfries des umlaufenden Gurtgesimses
bildet. Die Brüstung des darüberliegenden
Balkonaustritts ist ebenso wie diejenige der
westlich anschließenden Veranda mit Vier-
pässen geschmückt. Die der Roggemann-
straße zugewandte Ostseite akzentuiert ein
mittiger, polygonaler Vorbau, dessen Attika-
geschoß die Traufe überragt. Konventioneller
in ihrem jeweiligen typologischen Erschei-
nungsbild geben sich die nach Westen an-
schließenden Gebäude Nr. 18a (erb. 1895,
Arch. C. Spieske), Nr. 19 (erb. 1913 mit Re-
mise und Pferdestall, Arch. O. Schmidt) und
Nr. 20 (erb. 1896,, Arch. Baurat H. Früstück).
Mit dem ausgehenden 19. Jh. gelangte die
Gartenstraße unter den Einfluß des Historis-
mus, für dessen Villenarchitektur Garten-
straße 8ein im Stadtbild herausragendes Bei-
spiel bietet. Der von 1901 -1903 nach Plänen
H. Früstücks d. J. für den Brennereibesitzer
Gustav Hullmann aus Etzhorn aufgeführte
Putzbau mit quaderimitierendem Fugen-
schnitt besitzt einen durch Risalite, Erker, Bal-
kone und eine Loggia stark differenzierten
Baukörper. Zahlreiche, z.T. mit aufwendigem
Zierfachwerk geschmückte Dachausbauten
wie Dacherker und Zwerchhaus mit Krüppel-
walmdächern, Zwiebelhaube des Turms auf
der Ostseite, lassen in ihrem Zusammenwir-
ken die charakteristische malerische Silhou-
ette entstehen. Die der Gotik und Renais-
sance entlehnten Detailmotive werden in
zahlreichen Variationen, insbesondere zur
Ausgestaltung von Giebeln und die für jeden
Bauteil individuell gewählten Fensterformen
eingesetzt. Den rückwärtigen Abschluß des
Grundstücks bildet das eingeschossige Wirt-
schaftsgebäude mit Fachwerkdrempel und
haubenbekröntem Türmchen an der Südost-
ecke. Durch den 1987/88 zu Wohnzwecken
erfolgten Umbau des ehemals als Remise
und Pferdestall genutzten Gebäudes konnte
eine in diesem Erhaltungszustand einmalige
Denkmalgruppe bewahrt werden.
Das unterdem Aspekt der Baukörpergruppie-
rung herausragende Ergebnis eines histori-
stischen Umbaus in Anlehnung an den italie-
nischen Landhausstil präsentiert Garten-
straße 7. 1898 beauftragte der Bremer Fabri-
kant GustavTölken die renommierten Bremer
Architekten G. E. Gildemeister und W. Sunkel
mit dem Umbau des 1824 erbauten, schlich-
ten klassizistischen Hauses zu drei Achsen.
204
lung besitzt, am weitesten von klassizisti-
schen Gestaltungsprinzipien ab, da hier das
Flächenkontinuum durch eine rhythmisie-
rende Gliederung aus Lisenen und Gesimsen
in einzelne Felder mit eigener Binnenstruktur
unterteilt wird, die im Erdgeschoß durch eine
Pilasterrahmung der Fenster und im Oberge-
schoß durch Fensterverdachungen sowie ei-
nen abschließenden Fries zur Reliefierung
der Fassade beiträgt.
Eine eigenwillige spätklassizistische Variante
des vierachsigen Walmdachhauses schuf L.
Klingenberg mit dem 1873 für den Ministe-
rialrat Selkmann errichteten Haus Garten-
straße 18. Den beiden Ostachsen der südli-
chen Hauptfassade legte er einen polygona-
len Altan vor, dessen Abschluß der Blatt-
werkfries des umlaufenden Gurtgesimses
bildet. Die Brüstung des darüberliegenden
Balkonaustritts ist ebenso wie diejenige der
westlich anschließenden Veranda mit Vier-
pässen geschmückt. Die der Roggemann-
straße zugewandte Ostseite akzentuiert ein
mittiger, polygonaler Vorbau, dessen Attika-
geschoß die Traufe überragt. Konventioneller
in ihrem jeweiligen typologischen Erschei-
nungsbild geben sich die nach Westen an-
schließenden Gebäude Nr. 18a (erb. 1895,
Arch. C. Spieske), Nr. 19 (erb. 1913 mit Re-
mise und Pferdestall, Arch. O. Schmidt) und
Nr. 20 (erb. 1896,, Arch. Baurat H. Früstück).
Mit dem ausgehenden 19. Jh. gelangte die
Gartenstraße unter den Einfluß des Historis-
mus, für dessen Villenarchitektur Garten-
straße 8ein im Stadtbild herausragendes Bei-
spiel bietet. Der von 1901 -1903 nach Plänen
H. Früstücks d. J. für den Brennereibesitzer
Gustav Hullmann aus Etzhorn aufgeführte
Putzbau mit quaderimitierendem Fugen-
schnitt besitzt einen durch Risalite, Erker, Bal-
kone und eine Loggia stark differenzierten
Baukörper. Zahlreiche, z.T. mit aufwendigem
Zierfachwerk geschmückte Dachausbauten
wie Dacherker und Zwerchhaus mit Krüppel-
walmdächern, Zwiebelhaube des Turms auf
der Ostseite, lassen in ihrem Zusammenwir-
ken die charakteristische malerische Silhou-
ette entstehen. Die der Gotik und Renais-
sance entlehnten Detailmotive werden in
zahlreichen Variationen, insbesondere zur
Ausgestaltung von Giebeln und die für jeden
Bauteil individuell gewählten Fensterformen
eingesetzt. Den rückwärtigen Abschluß des
Grundstücks bildet das eingeschossige Wirt-
schaftsgebäude mit Fachwerkdrempel und
haubenbekröntem Türmchen an der Südost-
ecke. Durch den 1987/88 zu Wohnzwecken
erfolgten Umbau des ehemals als Remise
und Pferdestall genutzten Gebäudes konnte
eine in diesem Erhaltungszustand einmalige
Denkmalgruppe bewahrt werden.
Das unterdem Aspekt der Baukörpergruppie-
rung herausragende Ergebnis eines histori-
stischen Umbaus in Anlehnung an den italie-
nischen Landhausstil präsentiert Garten-
straße 7. 1898 beauftragte der Bremer Fabri-
kant GustavTölken die renommierten Bremer
Architekten G. E. Gildemeister und W. Sunkel
mit dem Umbau des 1824 erbauten, schlich-
ten klassizistischen Hauses zu drei Achsen.
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