23), wobei der Eckbau Nr. 23an der Gabelung
zur Hindenburgstraße aufgrund des Parzel-
lenschnitts eine seiner Position entspre-
chende abweichende Grundrißdisposition
und Baukörperformation erhielt, jedoch die
gleiche Detaillierung in Neurenaissancefor-
men. Die beiden Häuser Nr. 21 und Nr. 22
sind mit der Anordnung von auf Säulchen ru-
henden Baikonen und jeweils eines polygo-
nalen Altans mit Wintergartenaufbau in den
Außenachsen spiegelbildlich konzipiert und
unterscheiden sich nur in der Form des Dach-
ausbaus überder Altanachse.
Für die Bebauung der Nordseite des Cäcilien-
platzes zeichnete G. Schnitger verantwort-
lich. Wie Hegeier verband er drei mansardge-
deckte Häuser zu einer Gruppe, indem die
Bauwiche mit Zwischengliedern gefüllt wur-
den, die formal in den renaissancistischen
Fassadendekor integriert sind (Cäcilienplatz
1, 2, 3, erb. 1885/86). Ein symmetrisches Er-
scheinungsbild, heute durch Veränderungen
teilweise gestört, schuf Schnitger ebenfalls
durch zwei in den Außenachsen der Flanken-
gebäude plazierte Altane mit zugeordnetem
Ziergiebel in der Dachfläche und eine zen-
trierte Gestaltung des mittleren Hauses durch
Austritt, Balkon und Dachhäuschen. Unter-
schiedliche Einzelformen, z.B. an Türrah-
mung und Obergeschoßfenstern, setzen in-
dividuelle Akzente.
Im Charakter einer klassizistischen Villa ent-
warf Schnitger das westliche, aus der Stra-
ßenfluchtlinie zurückweichende Nachbarge-
bäude der Gruppe, Cäcilienplatz 4 (erb.
1882). Dem fünfachsigen, walmgedeckten
Putzbau verleihen die Gliederungen durch ei-
nen dreiachsigen Mittelrisalit mit Frontispiz
und die spätklassizistische Formensprache
ein nobles Gepräge. Dazu trägt die über dem
halbkreisförmig vorgezogenen Souterrainge-
schoß ruhende Veranda bei, deren Säulen ur-
sprünglich korinthische Kapitelle trugen und
die heute durch den zugesetzten, mittig gele-
genen Aufgang und den Wintergartenaufbau
verändert ist. 1897 erweiterte F. Hegeier das
Gebäude nach Norden.
Westlich dieses Gebäudes erhebt sich frei-
stehend innerhalb eines großen Garten-
Bismarckstr. 21,22, 23, 1881, Architekt Hegeier
Cäcilienplatz 4, Entwurfszeichnung
Bismarckstr. 13, 1885, Architekt Schnitger
Taubenstr. 17, 1904, Architekt Früstück
grundstückes an der Nordwestecke des Cäci-
lienplatzes das von Schnitgerfürden herzog-
lichen Kammerherrn von Friesen errichtete
Wohnhaus Bismarckstraße 13, 1885 im Stil
niederländischer Renaissancearchitektur als
Backsteinbau mit hellen, geputzten Fenster-
rahmungen und Gesimsen ausgeführt. Sei-
nem herrschaftlichen Anspruch und der mar-
kanten Position wird es durch die Ausbildung
eines Eckrisalits mit Altan an der Südfassade
und insbesondere durch den im 3/4-Rund
vortretenden, dreigeschossigen Turm mit ho-
hem Kegeldach an der Südwestecke gerecht.
Im Werk Schnitgers nimmt dieser klar konzi-
pierte Bau mit den äußerst zurückhaltend ein-
gesetzten Schmuck- und Gliederungsfor-
men, wie z.B. den Ziegelziersetzungen in
den Lünetten und Brüstungsfeldern der
Obergeschoßfenster oder den rundbogigen
Zwillingsfenstern des abschließenden Turm-
geschosses, eine Sonderstellung ein. Gera-
dezu paradigmatisch scheint er an dieser
Platzrandbebauung seine Vielseitigkeit und
die Beherrschung im Umgang mit histori-
schem Formengut unter Beweis stellen zu
wollen, wobei er anders als Klingenberg, der
Cäcilienplatz 4, 1882, Architekt Schnitger
Taubenstr. 19,1916, Architekt K. Hegeier
218
zur Hindenburgstraße aufgrund des Parzel-
lenschnitts eine seiner Position entspre-
chende abweichende Grundrißdisposition
und Baukörperformation erhielt, jedoch die
gleiche Detaillierung in Neurenaissancefor-
men. Die beiden Häuser Nr. 21 und Nr. 22
sind mit der Anordnung von auf Säulchen ru-
henden Baikonen und jeweils eines polygo-
nalen Altans mit Wintergartenaufbau in den
Außenachsen spiegelbildlich konzipiert und
unterscheiden sich nur in der Form des Dach-
ausbaus überder Altanachse.
Für die Bebauung der Nordseite des Cäcilien-
platzes zeichnete G. Schnitger verantwort-
lich. Wie Hegeier verband er drei mansardge-
deckte Häuser zu einer Gruppe, indem die
Bauwiche mit Zwischengliedern gefüllt wur-
den, die formal in den renaissancistischen
Fassadendekor integriert sind (Cäcilienplatz
1, 2, 3, erb. 1885/86). Ein symmetrisches Er-
scheinungsbild, heute durch Veränderungen
teilweise gestört, schuf Schnitger ebenfalls
durch zwei in den Außenachsen der Flanken-
gebäude plazierte Altane mit zugeordnetem
Ziergiebel in der Dachfläche und eine zen-
trierte Gestaltung des mittleren Hauses durch
Austritt, Balkon und Dachhäuschen. Unter-
schiedliche Einzelformen, z.B. an Türrah-
mung und Obergeschoßfenstern, setzen in-
dividuelle Akzente.
Im Charakter einer klassizistischen Villa ent-
warf Schnitger das westliche, aus der Stra-
ßenfluchtlinie zurückweichende Nachbarge-
bäude der Gruppe, Cäcilienplatz 4 (erb.
1882). Dem fünfachsigen, walmgedeckten
Putzbau verleihen die Gliederungen durch ei-
nen dreiachsigen Mittelrisalit mit Frontispiz
und die spätklassizistische Formensprache
ein nobles Gepräge. Dazu trägt die über dem
halbkreisförmig vorgezogenen Souterrainge-
schoß ruhende Veranda bei, deren Säulen ur-
sprünglich korinthische Kapitelle trugen und
die heute durch den zugesetzten, mittig gele-
genen Aufgang und den Wintergartenaufbau
verändert ist. 1897 erweiterte F. Hegeier das
Gebäude nach Norden.
Westlich dieses Gebäudes erhebt sich frei-
stehend innerhalb eines großen Garten-
Bismarckstr. 21,22, 23, 1881, Architekt Hegeier
Cäcilienplatz 4, Entwurfszeichnung
Bismarckstr. 13, 1885, Architekt Schnitger
Taubenstr. 17, 1904, Architekt Früstück
grundstückes an der Nordwestecke des Cäci-
lienplatzes das von Schnitgerfürden herzog-
lichen Kammerherrn von Friesen errichtete
Wohnhaus Bismarckstraße 13, 1885 im Stil
niederländischer Renaissancearchitektur als
Backsteinbau mit hellen, geputzten Fenster-
rahmungen und Gesimsen ausgeführt. Sei-
nem herrschaftlichen Anspruch und der mar-
kanten Position wird es durch die Ausbildung
eines Eckrisalits mit Altan an der Südfassade
und insbesondere durch den im 3/4-Rund
vortretenden, dreigeschossigen Turm mit ho-
hem Kegeldach an der Südwestecke gerecht.
Im Werk Schnitgers nimmt dieser klar konzi-
pierte Bau mit den äußerst zurückhaltend ein-
gesetzten Schmuck- und Gliederungsfor-
men, wie z.B. den Ziegelziersetzungen in
den Lünetten und Brüstungsfeldern der
Obergeschoßfenster oder den rundbogigen
Zwillingsfenstern des abschließenden Turm-
geschosses, eine Sonderstellung ein. Gera-
dezu paradigmatisch scheint er an dieser
Platzrandbebauung seine Vielseitigkeit und
die Beherrschung im Umgang mit histori-
schem Formengut unter Beweis stellen zu
wollen, wobei er anders als Klingenberg, der
Cäcilienplatz 4, 1882, Architekt Schnitger
Taubenstr. 19,1916, Architekt K. Hegeier
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