schossige Trakt mit den zweiseitig belichte-
ten Räumen für die oberen Klassen wird
durch zwei halbrund vortretende, verglaste
Treppenhäuser und durchgehende Fenster-
bänder strukturiert. Am Südende des Mittel-
baus reihen sich nach Osten gestaffelt an ei-
nem Verbindungsgang vier eingeschossige
Pavillons für die unteren Klassen aneinander,
wobei jeder Klasse ein Gruppenraum mit
weiträumigem Freisitz zugeordnet ist.
In die Reihe der Ehrenmale für die Gefallenen
des Ersten Weltkrieges fügt sich das 1923
durch die Gemeinde Eversten östlich der Ein-
mündung des Prinzessinweges an der Haupt-
straße erstellte Denkmal ein. R. Charton griff
hierbei auf die beliebte Form der Ringpfeiler-
halle in Anlehnung an das berühmte Stone-
henge zurück.
EDEWECHTER LANDSTRASSE
Im Gegensatz zur Hauptstraße hat die Ede-
wechter Landstraße ihren ländlichen Charak-
ter erst in der Nachkriegszeit verloren. In ih-
rem unmittelbar an die Hauptstraße anschlie-
ßenden Abschnitt bildet die 1900-1902 nach
Plänen von K. Mohrmann, einem renommier-
ten Vertreter der Hannoverschen Schule, er-
baute Ansgarikirche auf der Ostseite einen
städtebaulichen Schwerpunkt. Die Gestalt
des durch abgetreppte Strebepfeiler geglie-
derten Außenbaus mit eingestelltem West-
turm und rechteckigem Altarraum orientierte
Mohrmann an einer Querhausbasilika. Dage-
gen folgt die Konzeption des von zwei achttei-
ligen Kreuzrippengewölben überdeckten In-
nenraums den zeittypischen Vorstellungen
einer evangelischen Predigtkirche mit Zen-
tralraumtendenz, die in diesem Falle durch
die querhausartige Erweiterung des vor dem
Chor liegenden Hauptraums erzielt wird. Das
die Orgelempore aufnehmende Joch beglei-
ten schmale Abseiten. Ihren ursprünglich rei-
chen neugotischen Formenschmuck, wie die
Maßwerkgalerie am Dachansatz und die auf-
wendige Innenausstattung einschließlich der
Emporen und des Fußbodenbelags, büßte die
Kirche anläßlich von 1964-66 durchgeführ-
ten Umbaumaßnahmen ein. Aufgrund der
Brüchigkeit des Mauerwerks wurde der ge-
samte Bau mit besonders harten Backsteinen
ummantelt und der steinerne oktogonale
Turmhelm durch einen vierseitigen Kupfer-
helm ersetzt; die querhausartigen Erweite-
rungen erhielten Walmdächer; der mit einem
Spitzbogen zum Altarraum geöffnete östliche
Annex wurde beseitigt und die Chorwand mit
einem neuen Rundfenster geschlossen. Im
Gegensatz zu dieser puristischen Lösung war
die jüngste Restaurierung um einen Anknüp-
fungspunkt an das historistische Erschei-
nungsbild bemüht, so daß heute die Back-
steinpfeiler wieder steinsichtig sind und Gurt-
sowie Scheidbögen die rekonstruierte Scha-
blonenmalerei vom Anfang des Jahrhunderts
tragen.
Etwa gleichzeitig mit dem Kirchenbau wurde
südlich davon, traufständig zur Straße, das
Pfarrhaus errichtet (Edewechter Landstr. 23).
An dem eingeschossigen Putzbau mit Drem-
pel unter Krüppelwalmdach, hervorgehoben
durch einen zweigeschossigen Vorbau mit
Kleeblattbogen im Obergeschoß, sind Ziegel
als schmückendes und strukturierendes Ele-
ment eingesetzt.
Edewechter Landstr., Ansgari-Kirche, 1900-02,
Architekt K. Mohrmann
Edewechter Landstr., Ansgari-Kirche, Innenansicht
Kleiststr. 25, Hermann-Ehlers-Schule, 1954/55,
Architekt H. Neidhardt
Hauptstr., Ehrenmal, 1923, Architekt J. R. Charton
226
ten Räumen für die oberen Klassen wird
durch zwei halbrund vortretende, verglaste
Treppenhäuser und durchgehende Fenster-
bänder strukturiert. Am Südende des Mittel-
baus reihen sich nach Osten gestaffelt an ei-
nem Verbindungsgang vier eingeschossige
Pavillons für die unteren Klassen aneinander,
wobei jeder Klasse ein Gruppenraum mit
weiträumigem Freisitz zugeordnet ist.
In die Reihe der Ehrenmale für die Gefallenen
des Ersten Weltkrieges fügt sich das 1923
durch die Gemeinde Eversten östlich der Ein-
mündung des Prinzessinweges an der Haupt-
straße erstellte Denkmal ein. R. Charton griff
hierbei auf die beliebte Form der Ringpfeiler-
halle in Anlehnung an das berühmte Stone-
henge zurück.
EDEWECHTER LANDSTRASSE
Im Gegensatz zur Hauptstraße hat die Ede-
wechter Landstraße ihren ländlichen Charak-
ter erst in der Nachkriegszeit verloren. In ih-
rem unmittelbar an die Hauptstraße anschlie-
ßenden Abschnitt bildet die 1900-1902 nach
Plänen von K. Mohrmann, einem renommier-
ten Vertreter der Hannoverschen Schule, er-
baute Ansgarikirche auf der Ostseite einen
städtebaulichen Schwerpunkt. Die Gestalt
des durch abgetreppte Strebepfeiler geglie-
derten Außenbaus mit eingestelltem West-
turm und rechteckigem Altarraum orientierte
Mohrmann an einer Querhausbasilika. Dage-
gen folgt die Konzeption des von zwei achttei-
ligen Kreuzrippengewölben überdeckten In-
nenraums den zeittypischen Vorstellungen
einer evangelischen Predigtkirche mit Zen-
tralraumtendenz, die in diesem Falle durch
die querhausartige Erweiterung des vor dem
Chor liegenden Hauptraums erzielt wird. Das
die Orgelempore aufnehmende Joch beglei-
ten schmale Abseiten. Ihren ursprünglich rei-
chen neugotischen Formenschmuck, wie die
Maßwerkgalerie am Dachansatz und die auf-
wendige Innenausstattung einschließlich der
Emporen und des Fußbodenbelags, büßte die
Kirche anläßlich von 1964-66 durchgeführ-
ten Umbaumaßnahmen ein. Aufgrund der
Brüchigkeit des Mauerwerks wurde der ge-
samte Bau mit besonders harten Backsteinen
ummantelt und der steinerne oktogonale
Turmhelm durch einen vierseitigen Kupfer-
helm ersetzt; die querhausartigen Erweite-
rungen erhielten Walmdächer; der mit einem
Spitzbogen zum Altarraum geöffnete östliche
Annex wurde beseitigt und die Chorwand mit
einem neuen Rundfenster geschlossen. Im
Gegensatz zu dieser puristischen Lösung war
die jüngste Restaurierung um einen Anknüp-
fungspunkt an das historistische Erschei-
nungsbild bemüht, so daß heute die Back-
steinpfeiler wieder steinsichtig sind und Gurt-
sowie Scheidbögen die rekonstruierte Scha-
blonenmalerei vom Anfang des Jahrhunderts
tragen.
Etwa gleichzeitig mit dem Kirchenbau wurde
südlich davon, traufständig zur Straße, das
Pfarrhaus errichtet (Edewechter Landstr. 23).
An dem eingeschossigen Putzbau mit Drem-
pel unter Krüppelwalmdach, hervorgehoben
durch einen zweigeschossigen Vorbau mit
Kleeblattbogen im Obergeschoß, sind Ziegel
als schmückendes und strukturierendes Ele-
ment eingesetzt.
Edewechter Landstr., Ansgari-Kirche, 1900-02,
Architekt K. Mohrmann
Edewechter Landstr., Ansgari-Kirche, Innenansicht
Kleiststr. 25, Hermann-Ehlers-Schule, 1954/55,
Architekt H. Neidhardt
Hauptstr., Ehrenmal, 1923, Architekt J. R. Charton
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