Schräg gegenüber liegt das Haus Nr. 6a/7
von 1900/1901, ein aus dem Rahmen der
üblichen historisierenden Fachwerkhausbe-
bauung herausragendes großes Mehrfamilien-
Wohnhaus mit reicher Fassadengliederung
und zahlreichen Fachwerkzierformen an der
Schaufront.
Von der älteren Bebauung fällt auf der Ost-
seite die Häusergruppe Nr. 19 und 20 auf.
Beide Gebäude wurden in der 1. Hälfte des
18. Jh. errichtet und etwa hundert Jahre
später in klassizistischer Art mit Fronti-
spiz, Fenster und Türbekleidungen ausge-
stattet.
OKERSTRASSE/FISCHERSTRASSE
Diese beiden Straßen bilden einen gemeinsa-
men Straßenzug in Nord-Süd-Richtung, der
im Bereich zwischen der Reichsstraße/Korn-
markt und Holzmarkt leicht abknickt. Dies
ist mit der unterschiedlichen Anpassung an
ihre jeweiligen Hauptachsen zu erklären. Bis
1907 hat beide Straßen im Westen der
Okerkanal begleitet, der bis zur Errichtung
der Neuen die Alte Heinrichstadt im Osten
begrenzte. Zahlreiche Brücken überquerten
Karlstraße 3—1,
rechts Turm der St. Trinitatis Kirche
Karlstraße 6A/7, 1900/01
an den einmündenden Straßen den von Kai-
mauern gefaßten Kanal; u.a. die „Lange
Brücke" im Bereich Lange Herzogstraße.
Die Anlage von Oker- und Fischerstraße be-
gann Ende des 16. Jh., und um 1585 wird
bereits ein neues Wagenhaus an der nörd-
lichen Okerstraße im Bereich der Häu-
ser Nr. 14—16 erwähnt. Die Fischerstraße
endete ursprünglich im Süden am Befesti-
gungswall und mündet seit dessen Schlei-
fung um 1832 ebenso wie die parallel ver-
laufende Lange Straße in die alsbald ange-
legte Harztorwall-Promenade (siehe histori-
sche Karte von 1890). Der südliche Straßen-
abschnitt wurde noch im 19. Jh. im Osten
von einem Gartengelände begrenzt, das von
Herzog Anton Ulrich angelegt worden war.
Seit der Zuschüttung des Kanals 1907 ha-
ben beide Straßen viel von ihrer malerischen
Ausstrahlung verloren. Zwar säumen vielfach
noch Gärten den westlichen Straßenrand
und geben damit den alten Kanalverlauf an,
aber besonders in der Fischerstraße ist das
ehemals breite Straßenprofil durch kleinere
Neubauten verstellt worden.
Okerstraße
Der nördliche Abschnitt der Okerstraße wur-
de im Zusammenhang mit dem Abriß von
Neben- und Hintergebäuden der Langen Her-
zogstraße 46 ohne Rücksicht auf den Kanal-
verlauf mit Wohn- und Geschäftshäusern neu
bebaut. Hier machen sich Auswirkungen der
benachbarten Fußgängerzone sowie der
Durchbruch der Okerstraße bis zum Rosen-
wall bemerkbar, die aus der ehemaligen
Wohnstraße zunehmend eine Geschäftsstraße
mit erhöhter Verkehrsbelastung machen.
Während die westliche Straßenseite bis auf
den Pavillon, Haus Nr. 20 an der Ecke zur
Langen Herzogstraße, noch von Garten-
grundstücken gesäumt wird, zeigt sich die
östliche Straßenfront als ein Gemenge trauf-
ständig aneinandergereihter zwei- bis dreige-
schossiger Fachwerkwohnhäuser des 17.—19.
Jh. Diese sind mit massiven Gründerzeitbau-
ten durchsetzt sowie Neubauten aus jüng-
ster Zeit. Etwa gleichzeitig entstanden am
Ende des 16./Anfang des 17. Jh. die drei
Fachwerkhäuser Nr. 14—16 am nördlichen
Okerstraße 5—16, Ostseite
Fischerstraße 20, Erdgeschoß 1. Hälfte 18. Jh.,
südseitig ehern. Wassergang
Okerstraße 12-16, Ostseite
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von 1900/1901, ein aus dem Rahmen der
üblichen historisierenden Fachwerkhausbe-
bauung herausragendes großes Mehrfamilien-
Wohnhaus mit reicher Fassadengliederung
und zahlreichen Fachwerkzierformen an der
Schaufront.
Von der älteren Bebauung fällt auf der Ost-
seite die Häusergruppe Nr. 19 und 20 auf.
Beide Gebäude wurden in der 1. Hälfte des
18. Jh. errichtet und etwa hundert Jahre
später in klassizistischer Art mit Fronti-
spiz, Fenster und Türbekleidungen ausge-
stattet.
OKERSTRASSE/FISCHERSTRASSE
Diese beiden Straßen bilden einen gemeinsa-
men Straßenzug in Nord-Süd-Richtung, der
im Bereich zwischen der Reichsstraße/Korn-
markt und Holzmarkt leicht abknickt. Dies
ist mit der unterschiedlichen Anpassung an
ihre jeweiligen Hauptachsen zu erklären. Bis
1907 hat beide Straßen im Westen der
Okerkanal begleitet, der bis zur Errichtung
der Neuen die Alte Heinrichstadt im Osten
begrenzte. Zahlreiche Brücken überquerten
Karlstraße 3—1,
rechts Turm der St. Trinitatis Kirche
Karlstraße 6A/7, 1900/01
an den einmündenden Straßen den von Kai-
mauern gefaßten Kanal; u.a. die „Lange
Brücke" im Bereich Lange Herzogstraße.
Die Anlage von Oker- und Fischerstraße be-
gann Ende des 16. Jh., und um 1585 wird
bereits ein neues Wagenhaus an der nörd-
lichen Okerstraße im Bereich der Häu-
ser Nr. 14—16 erwähnt. Die Fischerstraße
endete ursprünglich im Süden am Befesti-
gungswall und mündet seit dessen Schlei-
fung um 1832 ebenso wie die parallel ver-
laufende Lange Straße in die alsbald ange-
legte Harztorwall-Promenade (siehe histori-
sche Karte von 1890). Der südliche Straßen-
abschnitt wurde noch im 19. Jh. im Osten
von einem Gartengelände begrenzt, das von
Herzog Anton Ulrich angelegt worden war.
Seit der Zuschüttung des Kanals 1907 ha-
ben beide Straßen viel von ihrer malerischen
Ausstrahlung verloren. Zwar säumen vielfach
noch Gärten den westlichen Straßenrand
und geben damit den alten Kanalverlauf an,
aber besonders in der Fischerstraße ist das
ehemals breite Straßenprofil durch kleinere
Neubauten verstellt worden.
Okerstraße
Der nördliche Abschnitt der Okerstraße wur-
de im Zusammenhang mit dem Abriß von
Neben- und Hintergebäuden der Langen Her-
zogstraße 46 ohne Rücksicht auf den Kanal-
verlauf mit Wohn- und Geschäftshäusern neu
bebaut. Hier machen sich Auswirkungen der
benachbarten Fußgängerzone sowie der
Durchbruch der Okerstraße bis zum Rosen-
wall bemerkbar, die aus der ehemaligen
Wohnstraße zunehmend eine Geschäftsstraße
mit erhöhter Verkehrsbelastung machen.
Während die westliche Straßenseite bis auf
den Pavillon, Haus Nr. 20 an der Ecke zur
Langen Herzogstraße, noch von Garten-
grundstücken gesäumt wird, zeigt sich die
östliche Straßenfront als ein Gemenge trauf-
ständig aneinandergereihter zwei- bis dreige-
schossiger Fachwerkwohnhäuser des 17.—19.
Jh. Diese sind mit massiven Gründerzeitbau-
ten durchsetzt sowie Neubauten aus jüng-
ster Zeit. Etwa gleichzeitig entstanden am
Ende des 16./Anfang des 17. Jh. die drei
Fachwerkhäuser Nr. 14—16 am nördlichen
Okerstraße 5—16, Ostseite
Fischerstraße 20, Erdgeschoß 1. Hälfte 18. Jh.,
südseitig ehern. Wassergang
Okerstraße 12-16, Ostseite
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