NEUE STRASSE
Die Neue Straße ist die nördliche Randstra-
ße der Neuen Heinrichstadt und verläuft
zwischen Breite Herzogstraße/Am Herzogtore
und der Straße Am Alten Tore. Die gradlinige
Straßenführung knickt jedoch der Befesti-
gungsanlage folgend auf der Höhe der ehe-
maligen Bastion Joachimsberg ab. Der Stra-
ßenzug entstand in mehreren Bauabschnitten
seit dem Ende des 16. Jh.; die Entwicklung
war 1754 wohl z.T. wegen des feuchten Bau-
grundes noch nicht abgeschlossen. Bis ca.
1660 teilte der Okerkanal mit der nördlichen
Verlängerung entlang der heutigen Oker-
straße die Neue Straße in zwei Teile. Der
westliche, dem Straßensystem der Alten
Heinrichstadt angepaßte Abschnitt war be-
reits unter Herzog Julius mit einem Färber-
haus und einer Sägemühle bebaut, wie dies
die alten Straßenbezeichnungen von 1679
„Im Sägewinkel" und von 1754 „bei der
Sage Mühle" erkennen lassen. Die Grund-
stücke wurden hier auf der Südseite von
einem Kanal begrenzt, dessen Verlauf sich
heute noch in den Katasterplänen abzeich-
net.
Neue Straße 20—17
Neue Straße 30, Hofbeamtenhaus, 1740,
Durchgangsdiele
Der östliche Teil, der bereits 1754 „Neue
Straße" genannt wurde, war bereits 1679
auf der Nordseite weitgehend geschlossen
bebaut. Deren z.T. gleichzeitig errichtete
Hintergebäude stellen heute die Häuserzeile
Am Herzogtore 1—4 dar. Die Südseite der
Straße war noch bis 1840 Gartengelände, das
ehemals mit einigen Hinterhäusern von
Grundstücken der Langen Herzogstraße und
Okerstraße bebaut war (siehe historische
Karte von 1840).
Die Bedeutung der ehemals abseitigen Wohn-
straße wuchs ab 1660 mit der Errichtung
des Herzogtores an ihrem östlichen Ende.
Eine erhöhte Verkehrsbelastung erfährt die
Straße seit dem Durchbruch der Okerstraße
zum Rosenwall und dem Parkhausneubau
an der Ecke Okerstraße/Neue Straße.
Das Straßenbild zeigt eine Vielfalt an Gebäu-
den unterschiedlicher Epochen und Stilrich-
tungen vorwiegend aus dem 17. bis 19. Jh.
Die traufständige geschlossene Fachwerk-
hausbebauung der nördlichen Straßenseite
mit den Häusern Nr. 17—29 war der erste
Bauabschnitt in der Straße. Er besteht heute
zum großen Teil aus zwei- und dreigeschossi-
gen „Buden" des 17. und 18. Jh., die mit
traditionellem Behang vielfach einer Erneue-
rung bedürfen oder zunehmend bereits mit
modernen Materialien und Putz verkleidet
sind. Das Haus Nr. 17 mit traditionellem
Schieferbehang und polygonalem Fenster-
erker des frühen 18. Jh. wurde in jüngster
Zeit im Zusammenhang mit seinem rücksei-
tigen Gebäude Am Herzogtore 2 moderni-
siert. Das kleine Wohnhaus Nr. 20 von um
1800 mit einem wohl älteren Kern fällt mit
schönem gemusterten Sollingplattenbehang
auf und ist unverändert erhalten. Nr. 23 aus
dem frühen 18. Jh. ist gekennzeichnet durch
ein mittiges Zwerchhaus mit kräftig gerahm-
tem Giebeldreieck und Ochsenauge.
Die südseitige Bebauung dieses östlichen
Straßenabschnitts stammt vorwiegend aus
dem 19. Jh., mit Ausnahme von Haus Nr. 13
von 1750 oder später (?), einem im klassi-
zistischen Stil klar gegliederten Fachwerk-
bau mit breit gelagertem mittigem Zwerch-
haus. Die Haustüre sowie Fenster haben
straßenseitig eine hölzerne Verdachung des
19. Jh.
Neue Straße 19—27
83
Die Neue Straße ist die nördliche Randstra-
ße der Neuen Heinrichstadt und verläuft
zwischen Breite Herzogstraße/Am Herzogtore
und der Straße Am Alten Tore. Die gradlinige
Straßenführung knickt jedoch der Befesti-
gungsanlage folgend auf der Höhe der ehe-
maligen Bastion Joachimsberg ab. Der Stra-
ßenzug entstand in mehreren Bauabschnitten
seit dem Ende des 16. Jh.; die Entwicklung
war 1754 wohl z.T. wegen des feuchten Bau-
grundes noch nicht abgeschlossen. Bis ca.
1660 teilte der Okerkanal mit der nördlichen
Verlängerung entlang der heutigen Oker-
straße die Neue Straße in zwei Teile. Der
westliche, dem Straßensystem der Alten
Heinrichstadt angepaßte Abschnitt war be-
reits unter Herzog Julius mit einem Färber-
haus und einer Sägemühle bebaut, wie dies
die alten Straßenbezeichnungen von 1679
„Im Sägewinkel" und von 1754 „bei der
Sage Mühle" erkennen lassen. Die Grund-
stücke wurden hier auf der Südseite von
einem Kanal begrenzt, dessen Verlauf sich
heute noch in den Katasterplänen abzeich-
net.
Neue Straße 20—17
Neue Straße 30, Hofbeamtenhaus, 1740,
Durchgangsdiele
Der östliche Teil, der bereits 1754 „Neue
Straße" genannt wurde, war bereits 1679
auf der Nordseite weitgehend geschlossen
bebaut. Deren z.T. gleichzeitig errichtete
Hintergebäude stellen heute die Häuserzeile
Am Herzogtore 1—4 dar. Die Südseite der
Straße war noch bis 1840 Gartengelände, das
ehemals mit einigen Hinterhäusern von
Grundstücken der Langen Herzogstraße und
Okerstraße bebaut war (siehe historische
Karte von 1840).
Die Bedeutung der ehemals abseitigen Wohn-
straße wuchs ab 1660 mit der Errichtung
des Herzogtores an ihrem östlichen Ende.
Eine erhöhte Verkehrsbelastung erfährt die
Straße seit dem Durchbruch der Okerstraße
zum Rosenwall und dem Parkhausneubau
an der Ecke Okerstraße/Neue Straße.
Das Straßenbild zeigt eine Vielfalt an Gebäu-
den unterschiedlicher Epochen und Stilrich-
tungen vorwiegend aus dem 17. bis 19. Jh.
Die traufständige geschlossene Fachwerk-
hausbebauung der nördlichen Straßenseite
mit den Häusern Nr. 17—29 war der erste
Bauabschnitt in der Straße. Er besteht heute
zum großen Teil aus zwei- und dreigeschossi-
gen „Buden" des 17. und 18. Jh., die mit
traditionellem Behang vielfach einer Erneue-
rung bedürfen oder zunehmend bereits mit
modernen Materialien und Putz verkleidet
sind. Das Haus Nr. 17 mit traditionellem
Schieferbehang und polygonalem Fenster-
erker des frühen 18. Jh. wurde in jüngster
Zeit im Zusammenhang mit seinem rücksei-
tigen Gebäude Am Herzogtore 2 moderni-
siert. Das kleine Wohnhaus Nr. 20 von um
1800 mit einem wohl älteren Kern fällt mit
schönem gemusterten Sollingplattenbehang
auf und ist unverändert erhalten. Nr. 23 aus
dem frühen 18. Jh. ist gekennzeichnet durch
ein mittiges Zwerchhaus mit kräftig gerahm-
tem Giebeldreieck und Ochsenauge.
Die südseitige Bebauung dieses östlichen
Straßenabschnitts stammt vorwiegend aus
dem 19. Jh., mit Ausnahme von Haus Nr. 13
von 1750 oder später (?), einem im klassi-
zistischen Stil klar gegliederten Fachwerk-
bau mit breit gelagertem mittigem Zwerch-
haus. Die Haustüre sowie Fenster haben
straßenseitig eine hölzerne Verdachung des
19. Jh.
Neue Straße 19—27
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