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Pantel, Etta [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0134
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putzt. Beide Höfe werden platzseitig durch
datierte Torpfeiler markiert, Nr. 2 mit
schönem schmiedeeisernem Zaun.
Im Osten des Dorfplatzes schließen sich zwei
Hofanlagen an, die das Bild der in ihrer
Struktur weitgehend erhaltenen Dorfmitte
ergänzen. Dies ist die aus der Mitte des
19. Jh. geschlossen erhaltene Vierseithofan-
lage Gemeindeweg 1, die sich im Osten an
die Bruchsteinmauer des Gutes anlehnt und
1850 als Ackerhof aufgeführt ist. Das statt-
liche Fachwerkwohnhaus von 1842 zeigt den
für die Zeit typischen schlichten Aufbau —
zweigeschossig mit mittiger Durchgangsdiele
unter Krüppelwalmdach. Der Oberstock
kragt hofseitig knapp vor, Balkenköpfe und
Füllhölzer sind bündig und haben dieselbe
flache Profilierung. Die aneinandergebauten
Scheunen und Ställe wurden ebenfalls in
Fachwerkkonstruktion errichtet; sie werden
z.Zt. zweckentfremdet u.a. als Lager ge-
nutzt. Der frühere Kothof Friehenstraße 3
besteht aus einem schlichten Wohn- Wirt-
schaftsgebäude in Fachwerkkonstruktion aus
der 1. Hälfte des 19. Jh. und der ostseitig an-
gesetzten Scheune von 1838 mit Längsein-

fahrt. Der nordseitige Stall, der den Hof an
der Straße abgrenzt, ist Teil der Vorgänger-
bebauung von um 1800.
Im gesamten Dorfbereich verstreut liegen
Wohnhäuser bzw. Wohn-Wirtschaftsgebäude
von bestehenden bzw. früheren Hofanlagen,
die sich ebenfalls durch den Gebäudetypus
und ihr Alter hervorheben.
Der langgestreckte Kernbau des Streckhofge-
bäudes Gemeindeweg 2 wurde in der 2. Hälf-
te des 18. Jh. (1784?) in zwei Bauabschnit-
ten errichtet. Das Obergeschoß kragt knapp
vor, südseitig mit gerundeten bündigen Bal-
kenköpfen und Füllhölzern. Die Nordseite
wurde teilweise massiv ersetzt bzw. ist mit
Ziegeln behangen.
Das von der Straße weit zurückliegende Ge-
bäude Alte Dorfstraße 4 aus der 1. Hälfte
des 19. Jh. ist der Nachfolgebau des seit
1770 hier verzeichneten Pfarrwitwenhauses.
Es enthält ostseitig einen Stallteil und ent-
spricht in seiner Konstruktion dem schlich-
ten Aufbau aus dieser Zeit (siehe auch Ge-
meindeweg 1). Das davon nördlich gelegene
ehemalige Wohn-Wirtschaftsgebäude, Alte
Dorfstraße 10, stammt von 1791. Die Südseite

Groß Stockheim, Hauptstraße 42, 1866 Groß Stockheim, Hauptstraße 31, 1836


Groß Stockheim, Leiferder Weg 10, Mitte 19. Jh.



Halchter, Harzburger Straße 12, Herrenhaus 1820, Architekt Peter Joseph Krähe

ist mit teilweise gemusterten Ziegelausfachun-
gen versehen; die kräftigen Türständer und
Sturzbalken sind hier außermittig. Wenig
profilierte Balkenköpfe und bündige Füllhöl-
zer kennzeichnen die Auskragung des Ober-
stocks. Straßenseitig ist das Gebäude teilwei-
se massiv ersetzt worden. Der Ostgiebel des
ehemaligen Wirtschaftsteils ist in Fachwerk-
konstruktion erneuert worden. Das Wohn-
haus der heute modernen Hofanlage Haupt-
straße 31 von 1836 stellt einen besonderen
Gebäudetypus in Groß Stockheim dar. Es
ist ein im klassizistischen Stil errichteter
Fachwerkbau, dessen symmetrische Gliede-
rung durch das südseitig mittige Dreiecks-
frontispiz mit Lünette bestimmt ist. Der
Haupteingang mit zeitgenössischer hölzerner
Rahmung hat wie meist üblich eine vorge-
legte Steintreppe. Nordseitig wurde um die
Jahrhundertwende eine hölzerne Laube an-
gesetzt.
In der Separationskarte von 1850/60 ist au-
ßer den begradigten Wegeführungen (z.B.
von Leiferder Weg und Hauptstraße) die
Hofanlage Leiferder Weg 10 ausgewiesen. Sie
ist eine der wenigen Anlagen, die vor dem

Groß Stockheim, Alte Dorfstraße 4, 1. Hälfte
19. Jh.


Halchter, Harzburger Straße/B 4, Bungenstedter
Turm, Windmühle, 1877


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