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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0139
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gungen des Oberstocks sind hier durch zarte
Profilierungen geschmückt. Nr. 22 wurde in
der Mitte des 19. Jh. umgebaut und 1860 er-
weitert. Der Kernbau der Scheune stammt
wohl ebenfalls aus der Mitte des 19. Jh. Die
Dreiseithofanlage Nr. 21 ist eine der statt-
lichsten an der Straße. Die Hoffläche wird
durch einen Eisenzaun des 19. Jh. von der
Straße abgetrennt. Das zweiteilige Wohnhaus
in Fachwerkkonstruktion besteht aus einem
Kernbau von 1797 und dem straßenseitigen
hohen Erweiterungsbau von 1885. Die Orna-
mente an der Vorkragung des Oberstocks,
wie Karniesprofil der Balkenköpfe und Füll-
hölzer usw., wurden in dem historisierenden
Baukörper daneben z.T. aufgenommen. Hier
fällt noch die filigrane Stichsägearbeit der
Ortgangsubstruktion auf. Beide Haustüren
sind wohl originär. Die übrigen Gebäudeteile
stammen aus dem 19./20. Jh., so die mächti-
ge Fachwerkscheune von 1897. Die Höfe Nr.
18 und 20 wurden erst im 19. Jh. errichtet,
beginnend mit den Wohn- Wirtschaftsgebäu-
den zu Anfang des Jahrhunderts. Das gleiche
gilt für das Wohn-Wirtschaftsgebäude Nr. 24,
das in mehreren Bauabschnitten errichtet
wurde.


Halchter, Harzburger Straße 22

Halchter, Zum Okerstrand 5


Halchter, Ziegenberg 1 (rechts), 1853/55


Von den ersten Besiedlungsansätzen auf der
Westseite des Dorfes hat sich der ehemalige
Kothof Harzburger Straße 7/Ecke Alter
Holzweg erhalten. Das Wohn- Wirtschaftsge-
bäude in Fachwerkkonstruktion von 1830
mit rückseitigem Stallteil in Rohziegelmauer-
werk wird ergänzt durch die südseitige Fach-
werkscheune von 1822 mit Quer- und Längs-
einfahrt.

In der Separationskarte von 1862 sind u.a.
neue Grundstücksverschreibungen für An-
bauerstellen ausgewiesen. Die größte An-
sammlung ist die Anbauersiedlung Zie-
genberg, die 1853/55 wohl im Zusammen-
hang mit dem Rittergut erbaut wurde. Hier-
von ist Nr. 1 als schlichter Fachwerkbau un-
ter Satteldach noch weitgehend erhalten.
Weiter südlich steht das Wohnhaus Harzbur-
ger Straße 9. Dieses Fachwerkhaus weist
zurückhaltende historisierende Zierformen
wie Profilierungen der Decken- und Dach-
balken auf sowie ein allenthalben gefastes
Gebälk mit Andreaskreuzverstrebungen in
den Ecken. Der Windfang am Ostgiebel ist
mit originärer Verglasung und Haustüre er-
halten. Im Dorfinneren findet man eine

weitgehend erhaltene Anbauerhofstelle auf
dem Grundstück Zum Okerstrand 5 mit
einem Wohnhaus und parallelem Stall in
Fachwerkkonstruktion aus der Mitte des
19. Jh. Ebenfalls für das Rittergut wurde
1894 das Mehrfamilien-Arbeiterwohnhaus
Alter Holzweg 4 errichtet. Es ist eine dem
Straßenverlauf folgende abknickende lise-
nengegliederte Gebäudezeile in Rohziegel-
mauerwerk mit südseitigen Hauseingängen.
Das Obergeschoß ist jeweils verbrettert. In
die südseitigen gegenüberliegenden Stallge-
bäude in Rohziegelmauerwerk mit Zierfach-
werk sind vor kurzem Garagen eingebaut
worden.

Halchter, Harzburger Straße 9, um 1890


Halchter, Harzburger Straße 7


Halchter, Harzburger Straße 24, Anfang/1. Hälfte 19. Jh.


Halchter, Alter Holzweg 4, Arbeiterwohnhaus 1894


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