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Pantel, Etta [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0138
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Inschrift mit einer jüngeren von 1734 stam-
menden Datierung. Der straßenseitige Ur-
sprungskörper von Nr. 7 aus der Mitte des
18. Jh. liegt traufständig zur Straße. Er wur-
de Mitte des 18. Jh. in Querrichtung durch
einen Wohntrakt und eine Scheune erwei-
tert.
Aus der Mitte des 18. Jh. stammt auch das
Wohnhaus des früheren Kothofes Pommer-
sche Straße 1 mit einem wenig jüngeren,
1860 aufgestockten Anbau. Das Wohnhaus
des Hofes Zum Okerstrand 10 prägt die
Ecksituation zum Erschließungsweg Reiter-
stieg. Der schlichte Fachwerkbau stammt
aus der 2. Hälfte des 19. Jh.; die südseitig
parallele Scheune ist wohl etwas älter
(1. Hälfte/Mitte 19. Jh.).
Am nördlichen Dorfrand liegt der stattliche
Hof Schlesische Straße 2, der durch einen
Erschließungsstich von der Harzburger Stra-
ße erreicht wird. Der frühere Ackerhof ist
eine Vierseitanlage mit einem gepflasterten
Hofplatz und mittigen Baum in einem Ra-
senrondell. Das nordseitige Wohnhaus sowie
der westseitige Stall sind die ältesten Gebäu-
deteile und stammen von 1818/Anfang des
19. Jh. Die übrigen Ställe und Scheunen wur-

den in der Mitte des 19. Jh. bis ca. 1900 hin-
zugefügt. Das Fachwerkwohnhaus zeichnet
sich durch die Betonung des südseitig mitti-
gen Hauseingangs aus, dessen zeitgenössische
Haustür über eine doppelte vorgelegte Sand-
steintreppe mit gußeisernem ornamentiertem
Geländer und Vordach zu erreichen ist.
Rückseitig befindet sich dort eine hölzerne
Veranda. Der Fachwerkaufbau mit der knap-
pen Vorkragung des Oberstocks ist für die
Entstehungszeit typisch. Bemerkenswert ist
die im Westen des Hofes errichtete große Re-
mise von 1900 (mit Kornspeicher im Dach-
boden), in die mehrere große Einfahrtstore
führen. Der Rohziegelbau ist durch Ziegel-
steinsetzungen geschmückt. Das Dach ent-
hält beidseitige Schleppgaubenzeilen sowie
eine Ladeluke unter mittigem Frontispiz
auf der Hofseite.
Eine besondere Bebauungssituation ist durch
die Aufreihung von Hofanlagen in Nord-Süd-
Richtung an der Harzburger Straße gege-
ben, dem ehemaligen westlichen Dorfrand.
Das Straßenbild einer durchgängigen giebel-
ständigen Bebauungsreihe wird gebildet aus
den ostwestgerichteten Hofgebäuden, von

denen das Wohn- und Wirtschaftsgebäude je-
weils im Norden und die Scheune bzw. der
Stall im Süden parallel dazu liegt. Die Hofan-
lagen sind oftmals auf der Ostseite geschlos-
sen und bilden eine Dreiseitanlage, so Harz-
burger Straße 20, 21. Zur Straße hin sind
häufig noch die früher typischen z.T. datier-
ten Torpfeiler erhalten, so bei Harzburger
Straße 20 von 1844.
Das im Kern älteste Wohn-Wirtschaftsgebäu-
de in dieser Reihe steht auf dem Hof Harz-
burger Straße 17/Ecke Wasserstraße und
stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jh. Die
Fußdreieckspaare des Fachwerkbaus sowie
die Vorkragung des Oberstocks wurden im
19. Jh. entfernt. Lediglich die Dachbalken
kragen noch auf Volutenknaggen aus. Die
Scheune wurde 1840 in Längsrichtung ange-
setzt. Der StalI-/Saalbau mit allseitig hohen
Fenstern stammt von um 1880. Die Wohn-
Wirtschaftsgebäude der Höfe Nr. 19 und 22
wurden in der Mitte des 18. Jh. (vor 1754)
errichtet. Das als Wohnhaus genutzte Fach-
werkgebäude Nr. 19 zeichnet sich durch
Fußstrebenpaare an der südlichen Schauseite
aus; der sechsfachige Kernbau von Nr. 22
durch besonders weite Fache. Die Auskra-


Halchter, Harzburger Straße 17, im Kern
2. Hälfte 17. Jh.


Halchter, Harzburger Straße von Süden



Halchter, Harzburger Straße 19, Mitte 18. Jh.

Halchter, Harzburger Straße 20


Halchter, Harzburger Straße 21

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