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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0141
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parallele Scheune/Stall den Hof im Süden
zur Straße hin abschloß. Diese Gebäudestel-
lung findet sich noch auf den ehemaligen
Kleinkothöfen Kreisstraße 40 und 42, deren
Wohn- Wirtschaftsgebäude (Nr. 40 um 1840;
Nr. 42 von um 1830, jedoch stark moderni-
siert) über Durchfahrten durch die z.T. er-
neuerten Stall-/Scheunengebäude zu errei-
chen sind. Die Ansicht beider Höfe zusammen
ermöglicht noch heute eine Vorstellung von
der anfänglich geschlossenen Straßenrandbe-
bauung (vgl. auch Fümmelser Straße im Orts-
teil Fümmelse). Der Hof Kreisstraße 58 der
in der 1. Hälfte/Mitte des 19. Jh. als Vierseit-
hofanlage weit außerhalb der alten Dorfgren-
ze neu angesiedelt wurde, zeigt ebenfalls
noch das geschlossene Straßenbild. Das
Wohnhaus von 1830 liegt auch hier hinter
Scheune und gepflasterter Hoffläche zurück.
Es trägt typische Gestaltungs- und Konstruk-
tionsmerkmale dieser Zeit, wie eine außer-
mittige Durchgangsdiele, Krüppelwalmdach
und schlichtes Fachwerk mit knapper Vor-
kragung des Oberstocks.
Im späten 19. Jh. wurden viele Höfe als zur
Straße hin offene Dreiseitanlage umgebaut
bzw. neu errichtet (siehe Separationskarte


Leinde, Kreisstraße 12


Leinde, Kreisstraße 22

von 1853/56); vergleiche Hof Nr. 32, ein
stattlicher früherer Ackerhof mit einem lang-
gestreckten Fachwerkwohnhaus von um
1840 (mit späterer Verlängerung) und seitli-
chen Wirtschaftsgebäuden von um 1880 und
1951.
Abrisse und Neuparzellierung der ehemaligen
Hofstellen für Einfamilienwohnhäuser haben
jedoch auch in Leinde einige Lücken in die-
se gewachsene Baustruktur gerissen.
Die übrigen, früher meist größeren Hofanla-
gen liegen in zweiter Reihe hinter der Stra-
ßenbebauung zurück und sind durch Er-
schließungsstiche zu erreichen. Am westli-
chen Dorfende hat sich eine Gruppe von
zurückliegenden Hofanlagen erhalten. Diese
grenzen im Norden an den geschwungenen
Verlauf einer Beeke und bilden dort einen
fast unverbauten Ortsrand (Kurzer Weg 1,
Kreisstraße 12, 20, 22, Unter der Eiche 4).
Die ältesten Gebäude stehen auf dem Hof
Kurzer Weg 1. Das ehemalige Wohn- Wirt-
schaftsgebäude sowie die im Süden parallel
dazu gelegene Scheune stammen aus der
1. Hälfte/Mitte des 18. Jh. (Scheune von
1759/60). Das Wohnhaus ist heute voll-
ständig modernisiert und verkleidet. Die

Scheune mit straßenseitig zugesetzter außer-
mittiger Längseinfahrt ist in der 1. Hälfte
des 19. Jh. nach Osten um ein zweistöckiges
Stall- und Scheunengebäude in Fachwerk er-
weitert worden, das hofseitig eine Galerie
besitzt, die mit einer ornamentierten hölzer-
nen Brüstung abschließt. Im Südosten folgt
der Hof Kreisstraße 12, ein ehemaliger Halb-
spännerhof mit einheitlich um die Mitte des
19. Jh. errichteten Gebäudeteilen. Das Fach-
werkwohnhaus fällt durch seine hofseitige
Schieferbekleidung sowie durch das von
einem Löwenkopf gehaltene spitze Vordach
über dem mittigen Eingang auf. Die Wirt-
schaftsgebäude, die im unteren Bereich meist
aus Sandsteinquader- bzw. Rohziegelmauer-
werk bestehen, umschließen mit breiten Vor-
schauern eine unregelmäßige Hoffläche.
Die Drei- und Vierseithofanlagen Kreisstra-
ße 20 und 22 sind zur Straße hin durch
Eisenzäune mit Torpfeilern abgeschlossen.
Ihre Wohn- und Wirtschaftsgebäude stam-
men überwiegend aus der 2. Hälfte des
19. Jh. Die zurückliegenden Wohnhäuser
wurden jeweils auf hohen Quadersockeln er-
richtet und wirken durch mittige Hausein-
gänge (Nr. 22 mit schmiedeeisernem reich

Leinde, Kreisstraße 20



Leinde, Kreisstraße 22




Leinde, Kreisstraße 58

Leinde, Kreisstraße 32

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