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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 9, Teil 1): Stadt Wolfenbüttel — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44416#0146
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haltung dienen die Stallungen als Lager-Re-
misengebäude.
Nordöstlich vom ehemaligen Schloß bzw.
der Domäne hat sich um die Kreuzung
Braunschweiger Straße/Heinebeeksweg/Him-
melreich ein Teil des alten Dorfbereichs
weitgehend erhalten. Die Gebäude stammen
überwiegend erst aus der 1. Hälfte des
19. Jh. und sind auf alten Hofparzellen an-
stelle von Vorgängerbauten entstanden. Sie
bilden mit den Gebäuden der Domäne eine
räumliche Situation, die in ihrer Form wohl
der noch im 18. Jh. vorhandenen platzarti-
gen Erweiterung der Braunschweiger Straße
entspricht, die hier nördlich des Schlosses
endete (vgl. historische Karte von 1768.)
Die Straße wurde im Zuge der Separation
zunächst als schmaler Weg nach Süden wei-
tergeführt und ist in jüngster Zeit als breite
Trasse mit dem Verlust von begleitenden
Grundstückseinfassungen und -bepflanzun-
gen ausgebaut worden. Zu diesem Bereich
gehören die Hofstellen Braunschweiger Stra-
ße 19, 21, 23 und 24 und das als Gastwirt-
schaft genutzte Wohn- Wirtschaftsgebäude
Braunschweiger Straße 17, deren Name an
den seit 1764 an gleicher Stelle gelegenen

,,Cammer Krug" erinnert. Er ist ein einfa-
cher, weitgehend erhaltener Fachwerkbau,
der wohl in der 1. Hälfte des 19. Jh. erbaut
wurde. Er hat eine außermittige Durchgangs-
diele und südseitig eine offene Holzveranda
aus jüngerer Zeit.
Der Hof Nr. 19/Ecke Himmelreich besteht
aus dem in gelbem Rohziegelmauerwerk mit
wenig Dekor errichteten Wohnhaus von 1870,
dessen Mauerwerk fast völlig bewachsen ist,
und einer Fachwerkscheune mit Tuffstein-
ausfachung aus der 2. Hälfte des 19. Jh. Das
etwa gleich alte langgestreckte Stallgebäude
in Rohziegelmauerwerk mit hofseitigen Dach-
erkern schließt den Hof nach Süden hin
ab. Auf dem kleinen Grundstück von Nr. 21,
das mit einem straßenseitigen, wohl aus der
Mitte des 19. Jh. stammenden Fachwerk-
wohnhaus sowie einem anschließenden Werk-
stattgebäude von 1904 bebaut ist, war wohl
seit dem 18. Jh. Dorfschmiede (1764 „Cam-
mer Schmiede") und ist heute landwirt-
schaftlicher Reparaturbetrieb. Das Wohn-
haus ist zweigeschossig unter Halbwalmdach
mit der für die Zeit typischen außermitti-
gen Durchgangsdiele. Der südlich anschlie-
ßende großzügig angelegte Hof Nr. 23 wird

noch durch einen Eisenzaun mit hohen Tor-
pfeilern von der Straße abgegrenzt. Das zu-
rückliegende Fachwerkwohnhaus aus der
1. Hälfte des 19. Jh. zeigt heute anstelle
eines früheren Schieferbehangs eine modern
verkleidete Schaufront. Die seitlichen lang-
gestreckten Wirtschaftsgebäude sind funk-
tionelle Fachwerk- bzw. Rohziegelbauten,
aus der 1. Hälfte des 19. Jh./von um 1900,
mit hofseitigen breiten Vorschauern. Ver-
vollständigt wird die Baugruppe durch den
ehemaligen Kothof Nr. 24/Ecke Heinebeeks-
weg. Das nordseitige, giebelständig zur Stra-
ße stehende Wohnhaus hebt sich durch sei-
nen stattlichen symmetrischen Aufbau unter
Walmdach von den übrigen ab. Das Fach-
werkgefüge aus der Mitte des 19. Jh. ist ver-
putzt und ist auf einem hohen Quadersockel
errichtet worden. Der südseitige mittige
Hauseingang ist modern. Westseitig im Win-
kel dazu liegt das etwa gleich alte Stallge-
bäude, das wohl später im Zusammenhang
mit zahlreichen Gefügeänderungen teilweise
zu einem Wohnhaus umgebaut worden ist.
Die südseitige Fachwerkscheune unter Krüp-
pelwalmdach aus der 1. Hälfte/Mitte des

Salzdahlum, Braunschweiger Straße 26, Domäne



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