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N. 46-

1829-

He i d eiberge r
Jahrbücher der Literatur.

DT^% ArtMs Lerg^eic/tMTzo* c?e$ C/tarttA^ers der Römer*
(
Mit einer ähnlichen Ungunst für die Römer scheint
uns der Verf. hie und da im nächsten Abschnitt über
die Religion verfahren zu seyn; das Resultat seiner
Vergleichung Hilden wir 8.26. in den Worten zusammen-
gedrängt: „die Römer waren abergläubig, ungebildet,
sinnlich, eigennützig , aber auch fromm, unerschütter-
lich rediich, treu und dankbar; die Athenienser oft
leichtsinnig und frevelmüthig, aber zugleich aufge-
klärte, zartempfindende, gewissenhafte, enthusiastische
Bekenner ihrer Religion." Hier dürften wohl man-
che Punkte noch einer näheren Untersuchung em-
pfohlen werden. Daran schliefst sich: Staatsver-
fassung und Staatsverwaltung; ein Abschnitt,
der nach des Verfs. Ansicht um so weniger fehlen durfte,
als „zunächst aus Unbekanntschaft mit ihnen unglück-
liche Jünglinge in unsern Tagen die Wahrheit nicht ein-
gesehen, dafs eine monarchische Verfassung am dauernd-
sten die Staaten beglücke" (S. VI.). Dagegen hat er
die Staatswirthschaft ausgeschlossen, „um den
Eindruck der Vaterlandsliebe und weltbürgerlichen Ge-
sinnung durch eine zu frühe Auseinandersetzung engher-
ziger Berechnungen nicht zu schwächen" (S. VI.). Die
Grundverschiedenheit beider Staatsverfassungen setzt der
Verf. darin, dafs Rom ein Ackerbau treibender, Athen
ein Handelsstaat gewesen; daraus leitet er seine weiteren
XXII. Jahrg. 7. Heft. 46
 
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