IV. 52-
1829-
Heid e!berger
Jahrbücher der Literatur.
( # e s c 7t 7 M
Sechster und siebenter Brief. Das Kind wird
erzogen, um überhaupt Mensch, der Knabe, um ein
cultivirter, der Jüngling;, um ein selbstständiger zu wer-
den. Das wird nun weiter unter dem Gesichtspunkt der
Gesellschaft betrachtet. Das Landvolk und ein grolser
Theil des Bürgerstandes, das \olk überhaupt, begnügt
sich mit der Kinderschule; aus derselben kommend,
entwickeln sich die Knaben und Jünglinge im Leben
selbst. Das ist der bei weitem gröfste Theil der Bevöl-
kerung , und so ist es genug, wenn die Kinderschulen
gute, tugendhafte Menschen bilden. (Man sieht, dals
hier das Wort Kind bis zu der Beendigung des gewöhn-
lichen Schulalters und Schule bis zu den höheren Classen
unserer Volksschulen genommen wird.) Diejenigen,
welche mehr sind als Bauern nnd Bürger, müssen zwar
auch in den Kinderschulen gebildet werden, aber sie
bedürfen doch mehr, und es ist von dem wichtigsten
Einhuls auf die ganze Nation, dals die höheren Classen,
Kaufleute, Richter, Aerzte, Geistliche, eine vorzüg-
liche Bildung erhalten. Dafür sind die Gymnasien und
Universitäten da. Sie sollen „die Nation erhöhen, ver-
edeln , sie zu einer sittlichen und verständigen Selbst-
ständigkeit führen. Mit den Gymnasien muls man be-
ginnen ; bringt diese nur zu dem höchstmöglichen Grad
von Vollkommenheit, dann lafst die Knaben wohl vor-
bereitet und gebildet als Jünglinge auf die Universität
XXII. Jahrg. 8. Heft. 52
1829-
Heid e!berger
Jahrbücher der Literatur.
( # e s c 7t 7 M
Sechster und siebenter Brief. Das Kind wird
erzogen, um überhaupt Mensch, der Knabe, um ein
cultivirter, der Jüngling;, um ein selbstständiger zu wer-
den. Das wird nun weiter unter dem Gesichtspunkt der
Gesellschaft betrachtet. Das Landvolk und ein grolser
Theil des Bürgerstandes, das \olk überhaupt, begnügt
sich mit der Kinderschule; aus derselben kommend,
entwickeln sich die Knaben und Jünglinge im Leben
selbst. Das ist der bei weitem gröfste Theil der Bevöl-
kerung , und so ist es genug, wenn die Kinderschulen
gute, tugendhafte Menschen bilden. (Man sieht, dals
hier das Wort Kind bis zu der Beendigung des gewöhn-
lichen Schulalters und Schule bis zu den höheren Classen
unserer Volksschulen genommen wird.) Diejenigen,
welche mehr sind als Bauern nnd Bürger, müssen zwar
auch in den Kinderschulen gebildet werden, aber sie
bedürfen doch mehr, und es ist von dem wichtigsten
Einhuls auf die ganze Nation, dals die höheren Classen,
Kaufleute, Richter, Aerzte, Geistliche, eine vorzüg-
liche Bildung erhalten. Dafür sind die Gymnasien und
Universitäten da. Sie sollen „die Nation erhöhen, ver-
edeln , sie zu einer sittlichen und verständigen Selbst-
ständigkeit führen. Mit den Gymnasien muls man be-
ginnen ; bringt diese nur zu dem höchstmöglichen Grad
von Vollkommenheit, dann lafst die Knaben wohl vor-
bereitet und gebildet als Jünglinge auf die Universität
XXII. Jahrg. 8. Heft. 52