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IV. 48.

1829.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.

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Wenn es weiter heifst: „Die Religion, welche aus
dem Gefühle für das Edle, aus der directen Moral-
hasis hervorgeht, wird nicht so leicht eine falsche wer-
den können, als die Religion aus der directen Religions-
basis — — dort entsteht vielleicht Unglaube, hier
öffnet sich das weite Feld für den Aberglauben;' so
möchten wir fragen, was doch das für ein Moralgrund
sey, der zum Unglauben führt? und was für eine Reli-
gion das sey, die Nichtreligion aus sich entwickelt? oder
wie eine aus ihrem wahren Grunde hervorgehende Reli-
gion Aberglauben, d.i. unwahre Religion in sich schlos-
sen könne? oder wie eine Basis sicher heifsen könne,
auf welcher etwas fest steht und zugleich schwankt. Wir
suchen vergeblich in allen diesen Begriffen über Ver-
standes-und Gefühlsreligion, über innere und äufsere
Religion und Moral einen standhaften und entscheiden-
den : wir sind nur des Bedürfnisses einer gründlichen
Erklärung über Unglauben, Aberglauben u. s. w. mehr
inne geworden. Denn wie? wenn jemand nur etwa das
einwendete: jener Unglaube ist Aberglaube, weil da
der Mensch nicht an Gott, sondern an sich selbst,
nicht an das ewige Wesen, sondern an ein armseliges
Geschöpf glaubt? Und so liefse sich manches fragen,
das noch mehr zur Sache gehörte.
Die Verstandesreligion geht aus der directen Moral-
XXII. Jahi-g. 8. Heft. 48
 
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